UNHCR will Arbeit in Afghanistan fortsetzen

Trotz der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan Mitte August und dem schweren Selbstmordanschlag gestern will das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) in dem Krisenstaat bleiben.

„Die Feuerwehr rennt nicht weg, wenn es brennt. Sondern im Gegenteil: Wir sind mit mehreren hundert Mitarbeitern noch in Afghanistan und wir wollen auch bleiben“, sagte der Sprecher von UNHCR Deutschland, Chris Melzer, heute im Bayerischen Rundfunk.

Hoffen auf Duldung durch Taliban

Die Menschen im Land seien jetzt auf Hilfe angewiesen, so Melzer. „Wir haben wenige tausend Menschen, die das Land bisher verlassen haben, aber wir haben 3,5 Millionen Menschen, die innerhalb des Landes auf der Flucht sind. Das ist das eigentliche humanitäre Problem in der Situation.“

Zu den für ihre Arbeit nötigen Absprachen mit den Taliban zeigte sich der UNHCR-Sprecher relativ optimistisch: „Das hat ja schon einmal irgendwie funktioniert, Ende der 90er Jahre, als die Taliban Afghanistan beherrscht haben. Die wissen im Grunde auch, dass wir eine humanitäre Organisation sind und den Menschen dort helfen wollen, deshalb gelingt es uns irgendwie, unter deren Augen zu arbeiten.“