Israelischer Polizist starb nach Konfrontation an Gaza-Grenze

Nach Konfrontationen mit Palästinensern am Grenzzaun zum Gazastreifen vor rund einer Woche ist ein israelischer Grenzpolizist seinen Schussverletzungen erlegen. Der 21-jährige Scharfschütze sei im Krankenhaus gestorben, teilte die Grenzpolizei heute mit. Ministerpräsident Naftali Bennett sagte, der junge Mann sei „ein Kämpfer in seinem Leben und in seinem Tod“.

Bei den Zusammenstößen am vorvergangenen Wochenende waren nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza zudem insgesamt 41 Palästinenser verwundet worden. Zwei starben vergangene Woche an ihren Verletzungen – ein zwölfjähriger Bub und ein Mitglied des bewaffneten Arms der islamistischen Hamas, der Essedin-al-Kassam-Brigaden.

Die Konfrontationen im Grenzgebiet waren die gewaltsamsten seit 2019, seit dem Ende des zeitweise wöchentlich stattfindenden „Marschs der Rückkehr“. Die Proteste begannen im März 2018. Die Palästinenser erinnerten damit an die Nakba (dt.: Katastrophe), die Flucht und Vertreibung von rund 700.000 Palästinensern im Zuge der israelischen Staatsgründung vor 70 Jahren.

Elftägiger bewaffneter Konflikt im Mai

Sie forderten ein Recht auf Rückkehr in das heutige israelische Staatsgebiet. Israel lehnt das ab. Damals hatten Ägypten, Katar und die Vereinten Nationen erfolgreich zwischen Israel und der Palästinenserorganisation Hamas verhandelt.

Im Mai hatten sich Israel und militante Palästinenser einen elftägigen bewaffneten Konflikt geliefert, bei dem in Israel nach offiziellen Angaben 13 Menschen getötet wurden, im Gazastreifen starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums 255 Menschen. Die EU, Israel und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein.

Israel hatte 2007 eine Blockade des Gazastreifens verschärft, die inzwischen von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen die Maßnahme mit Sicherheitsinteressen. In dem Küstengebiet leben rund zwei Millionen Menschen, ein Großteil davon nach Angaben von Hilfsorganisationen unter sehr schlechten Bedingungen.