Waldbrände in Kalifornien bedrohen Ausflugsgebiet Lake Tahoe

Das gewöhnlich malerische Ausflugsgebiet Lake Tahoe im US-Staat Kalifornien wird von schnell um sich greifenden Waldbränden bedroht. Gestern (Ortszeit) waren Zehntausende Menschen aufgefordert worden, den Südrand des riesigen Bergsees in der Sierra Nevada zu verlassen.

Die Feuerwehr hatte die Räumung der vom Caldor-Feuer bedrohten Region als Vorsichtsmaßnahme angeordnet.

Waldbrand nahe Lake Tahoe
APA/AFP/Josh Edelson

Das seit mehr als zwei Wochen wütende Feuer hatte am Wochenende Richtung Osten das Urlaubsgebiet im Norden Kaliforniens erreicht. „Wir haben nun immer größere und destruktivere Brände“, sagte Feuerwehrchef Chris Anthony. Die anhaltende Dürre und die Auswirkungen des Klimawandels verschärften die Situation.

Gefährliche Bedingungen

Mehr als 3.700 Feuerwehrleute kämpfen gegen das Feuer an, doch der Brand war gestern erst zu 15 Prozent unter Kontrolle. Dieser hat westlich von Lake Tahoe bereits eine Fläche von mehr als 700 Quadratkilometern erfasst und fast 500 Häuser in der Bergregion zerstört, teilten die Behörden mit.

Die Feuerwehr verwies auf gefährliche Bedingungen wegen extrem trockener Vegetation und heftiger Winde.

Feuer im Skigebiet Sierra-at-Tahoe
APA/AFP/Josh Edelson

Die Umweltbehörden warnen seit Wochen vor ungesunder Luftqualität. Wegen Waldbrandgefahr und Rauchbelastung wurde der Nationalforst El Dorado für Besucherinnen und Besucher gesperrt. Die Schließung ist bis Ende September vorgesehen.

Serie von Waldbränden in USA und Kanada

Der Westen der USA und Kanadas wird seit vielen Wochen von einer Serie von Waldbränden heimgesucht. Gestern listeten die Behörden in Kalifornien mehr als 15 größere Waldbrände auf, mehr als 15.000 Feuerwehrleute und Helfer seien in dem Westküstenstaat im Einsatz.

Das Dixie-Feuer in Nordkalifornien wütet seit Mitte Juli und hat dort nach Angaben der Brandschutzbehörde Cal Fire bisher mehr als 3.100 Quadratkilometer Land niedergebrannt. Das flächenmäßig zweitgrößte Feuer in der Geschichte Kaliforniens ist auch nach wochenlangem Einsatz der Feuerwehr erst knapp zur Hälfte unter Kontrolle.