Umsatz von Videodienst Zoom knackt Milliardenmarke

Der Videokonferenzdienst Zoom hat erstmals einen Quartalsumsatz von mehr als einer Milliarde Dollar geschafft, rechnet künftig jedoch mit weniger Wachstum. Nachdem die Coronavirus-Pandemie den Wandel der Arbeitswelt beschleunigt und einen starken Trend zum Homeoffice ausgelöst hat, kehren mittlerweile mehr und mehr Beschäftigte in die Büros zurück.

Das trübt den Geschäftsausblick für Zoom deutlich, wie das Unternehmen in seinem gestern nach US-Börsenschluss veröffentlichten Quartalsbericht einräumte. Die Aktie geriet nachbörslich zeitweise mit rund zwölf Prozent ins Minus.

Abflauender Boom

Zudem geht die Firma davon aus, dass der Kundenandrang weiter nachlässt. Für das aktuelle Quartal stellte Zoom gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur noch einen rund 30-prozentigen Anstieg der Erlöse in Aussicht – hier hatten sich einige Analysten mehr ausgerechnet.

Im jüngsten Quartal gab es bereits Schwachpunkte in der Geschäftsentwicklung und Anzeichen dafür, dass der Zoom-Boom nach der Coronavirus-Krise dauerhaft abflauen könnte. So gewann das Unternehmen beispielsweise weniger lukrative Großkunden hinzu als angenommen.

Starke Konkurrenz

Zoom ist zudem immer stärkerer Konkurrenz ausgesetzt, Rivalen wie Slack und auch Großkonzerne wie Microsoft und Cisco buhlen ebenfalls intensiv um Homeoffice-Nutzerinenn und -Nutzer.

Zoom bereitet sich jedoch schon seit Längerem auf die Zeit nach der Pandemie vor, wenn die Bedeutung von Videokonferenzen im Arbeitsalltag deutlich sinken könnte. Um das Geschäft breiter aufzustellen, leistete sich das Unternehmen im Juli mit dem fast 15 Milliarden Dollar schweren Kauf des Callcenter-Spezialisten Five9 seine bisher größte Übernahme.