Nächtliche Ausgangssperre in New Orleans

Wegen der Nachwirkungen des Hurrikans „Ida“ hat die Großstadt New Orleans im Süden der USA vorübergehend eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Die Bürgermeisterin der Stadt, Latoya Cantrell, verkündete, dies gelte ab sofort jeweils zwischen 20 Uhr am Abend und 6 Uhr am Morgen. Die Polizei von New Orleans begründete den Schritt mit der öffentlichen Sicherheit. Wegen des flächendeckenden Stromausfalls in der Stadt sei es derzeit nicht sicher, sich nachts auf den Straßen aufzuhalten. Außerdem wolle die Polizei gegen Plünderungen angehen.

Cantrell kündigte an, im Laufe des Mittwochs sollte ein erster kleiner Teil der Stromversorgung in der Stadt wieder in Gang kommen. Niemand solle aber erwarten, das mit einem Schlag überall die Lichter angingen. Dies werde Zeit dauern, und die Stromversorgung werde nur Schritt für Schritt wiederhergestellt werden.

Eine Million Menschen ohne Strom

Nach dem Durchzug von Hurrikan „Ida“ haben Helfer im südlichen US-Bundesstaat Louisiana Hunderte Menschen aus überschwemmten Gebieten gerettet. Mehr als eine Million Haushalte waren aber weiter ohne Strom, wie örtliche Behörden mitteilten.

Aus Louisiana und dem östlichen Bundesstaat Mississippi wurden bisher vier Todesfälle infolge des Sturms gemeldet. Angesichts der großen Schäden in Louisiana befürchteten die Behörden aber, dass die Opferzahl dort noch steigen könnte.

Straße weggerissen

Seit dem Auftreffen auf die Küste am Sonntag als Hurrikan der Stärke vier von fünf hat sich „Ida“ stark abgeschwächt. Der Sturm zog gestern über das östlich angrenzende Mississippi hinweg und brachte viel Regen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 45 Kilometern pro Stunde mit sich, wie das Nationale Hurrikanzentrum erklärte.

Infolge der heftigen Regenfälle wurden in Mississippi Teile einer Schnellstraße weggespült. Mindestens zwei Menschen kamen dabei ums Leben. Die Unterspülung sei wahrscheinlich eine Folge des Sturms „Ida“, sagte Cal Robertson von der Highway Patrol dem Sender CNN. Den Behörden zufolge ereignete sich das Unglück auf dem Highway 26 in der Nähe der Stadt Lucedale. Zehn Menschen wurden verletzt, drei von ihnen schwer.

In Louisiana gab es als Folge des Sturms bisher zwei bestätigte Todesfälle. Angesichts der Zerstörung wird aber befürchtet, dass die Opferzahl noch steigen könnte. Die Behörden betonten, die Dämme des Hochwasserschutzsystems in New Orleans und der Region seien nicht gebrochen, weswegen eine Katastrophe vermieden werden konnte.