Komponist Mikis Theodorakis ist tot

Der griechische Komponist Mikis Theodorakis ist heute im Alter von 96 Jahren in Athen gestorben, wie griechische Medien übereinstimmend berichteten. International erlangte er als Musiker, Schriftsteller und Politiker Berühmtheit.

Nach der Nachricht des Todes von Theodorakis unterbrachen Radio- und Fernsehsender in Griechenland ihre Programme, um die Musik des Komponisten zu spielen und an ihn zu erinnern.

Widerstandskämpfer und „Stimme des Volkes“

Für viele Griechen ist der 1925 geborene Theodorakis bis heute die „Stimme des Volkes“. Er war während des Zweiten Weltkriegs Widerstandskämpfer und kämpfte im anschließenden Bürgerkrieg (1946 bis 1949) mit den Linken, weshalb er später in einem Lager interniert und schwer gefoltert wurde.

Auch gegen die Militärdiktatur ging er in den Widerstand und wurde festgenommen und gefoltert. Anschließend durfte er auf internationalen Druck hin ausreisen und lebte bis 1974 in Paris im Exil.

Vater des Sirtaki

In Paris und auch in Athen hatte Theodorakis Ende der 40er und Anfang der 50er Jahre Musik studiert. Nachdem er zunächst klassische Musik komponierte, wandte er sich in den 60er Jahren wieder seinen Wurzeln zu und machte die griechische Musik populär.

Zum Erbe von Theodorakis gehört auch der Sirtaki. Er komponierte nicht nur die inzwischen weltbekannte Melodie als Teil der Musik zum Film „Alexis Sorbas“ nach dem Roman von Nikos Kazantzakis. Theodorakis entwickelte auch die Choreografie des an griechische Volkstänze angelehnten Tanzes – angeblich, um Hauptdarsteller Anthony Quinn das Tanzen zu erleichtern.