Russland will noch heuer Gas durch „Nord Stream 2“ pumpen

Der russische Energieriese Gasprom hat Pläne bekräftigt, nach der Fertigstellung der Ostsee-Pipeline „Nord Stream 2“ Gas schon in den nächsten Monaten nach Europa zu pumpen. „Noch in diesem Jahr, noch in dieser Heizperiode können wir das erste Gas über die Pipeline Nord Stream 2 auf den europäischen Markt liefern“, sagte Gasprom-Chef Alexej Miller heute der Agentur Interfax zufolge.

Auf russischer Seite seien alle Vorbereitungen getroffen worden, sagte Miller. Er verwies dabei auf die Produktionskapazitäten auf der Jamal-Halbinsel und den Transport von Gas zur russischen Stadt Wyborg, wo die Ostsee-Pipeline in Richtung Deutschland beginnt. „Unsere wichtigste Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass unsere Verbraucher die Winterkälte nicht spüren müssen“, meinte er.

Einen Termin, wann die fast fertiggestellte Pipeline in Betrieb geht, gibt es noch nicht. Nach früheren Angaben plant Gasprom, bis Ende dieses Jahres 5,6 Milliarden Kubikmeter Gas durch „Nord Stream 2“ nach Europa zu liefern.

Umstrittenes Projekt

Das Bauprojekt ist allerdings umstritten. Klimaschutzorganisationen sehen darin eine Investition, um fossile Energieträger länger im System zu halten.

Die US-Regierung kritisiert wiederum, Europa mache sich dadurch bei der Energieversorgung zu stark von Russland abhängig. Eben erst bekräftigten die USA und die Ukraine in einer gemeinsamen Mitteilung erneut ihren anhaltenden Widerstand gegen „Nord Stream 2“.