Mehr Todesfälle auf Normal- als auf Intensivstationen

Von den Patientinnen und Patienten, die mit Covid-19 in einem Krankenhaus stationär aufgenommen wurden, sind bisher mehr auf Normalstationen als auf Intensivstationen gestorben. Das geht aus einer Ende August vorgenommenen Auswertung der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) hervor, die nun dem Gesundheitsministerium übermittelt und gestern veröffentlicht wurde.

Seit Ausbruch der Pandemie bis Ende Juli hätten rund 36 Prozent aller Covid-19-Patientinnen und -Patienten mit intensivmedizinischem Betreuungsbedarf die Erkrankung nicht überlebt.

Das entspricht einem Anteil von 30 Prozent an allen bis Ende Mai 2021 verstorbenen Covid-19-Patientinnen und -Patienten. Demgegenüber wurden 54 Prozent der Verstorbenen ausschließlich auf Normalstationen gepflegt. 16 Prozent verstarben außerhalb von landesfondsfinanzierten Krankenanstalten.

Durchschnittlich 13,2 Tage auf Intensivstation

Im Durchschnitt verbrachten stationär aufgenommene schwere Fälle 13,2 Tage auf Intensivstationen. Der Altersschnitt des ICU-Belags lag im gesamten Beobachtungszeitraum bis einschließlich Ende Juli bei 66 Jahren, sank zuletzt bei den ausschließlich im Juli 2021 entlassenen Patientinnen und Patienten aber spürbar auf 61 Jahre, was auf die deutlich höhere Impfquote der älteren Bevölkerungsgruppen zurückzuführen sein dürfte.

Im gesamten Beobachtungszeitraum waren 48 Prozent der CoV-Patientinnen und -Patienten auf Intensivstationen älter als 70 Jahre und nur elf Prozent der Personen jünger als 50 Jahre – davon verstarben allerdings neun Prozent.

Heuer schon mehr junge ICU-Patienten als 2020

Auffallend ist, dass im heurigen Jahr bis Ende Juli bereits mehr jüngere Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen behandelt wurden als im gesamten Vorjahr. Der Gesundheit Österreich GmbH zufolge wurden 2020 insgesamt 213 CoV-Patientinnen und -Patienten, die jünger als 40 Jahre alt waren, intensivmedizinisch betreut. In den ersten sieben Monaten des heurigen Jahres waren es schon 246.

Zugleich steigt der Anteil der jungen Intensivpatientinnen und -patienten, die Covid-19 nicht überleben. Während bei den insgesamt 32 Zehn- bis 19-Jährigen, die im Vorjahr auf Intensivstationen gebracht werden mussten, in keinem einzigen Fall die Krankheit tödlich verlaufen ist, sind im heurigen Jahr drei von bisher 18 intensivpflichtigen Patientinnen und Patienten im Teenageralter gestorben. Von den 60 Personen im Alter zwischen 20 und 29, die zwischen 1. Jänner und 31. Juli 2021 intensivmedizinisch gepflegt wurden, sind sechs und damit immerhin zehn Prozent an Covid-19 verstorben. Von Anfang Jänner bis Ende August des Vorjahrs hat demgegenüber einer von 17 schweren Fällen in dieser Altersgruppe das Coronavirus nicht überlebt.

Im bisherigen Pandemieverlauf sind 1,35 Prozent der positiv auf SARS-CoV-2 Getesteten intensivmedizinisch betreut worden (Stand: 30. August). Dabei wurden mit 1,76 Prozent fast doppelt so viele Männer wie Frauen (0,95 Prozent) behandelt. Die höchsten Raten wurden in der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen mit 7,21 Prozent verzeichnet.