Draghi für Einführung von Impfpflicht in Italien

Der italienische Premier Mario Draghi ist für die Einführung der Impfpflicht in seinem Land, sollten die europäische und die italienische Arzneibehörde das grüne Licht dazu geben. Außerdem werde es zu einer dritten Dosis kommen, von der in einer ersten Phase die älteren und gebrechlicheren Personen profitieren sollen, sagte Draghi gestern.

„Grüner Pass“ wird ausgeweitet

Auch Migrantinnen und Migranten, die in Italien über das Mittelmeer eintreffen, sollen immunisiert werden. Die italienische Regierung will den Grünen Pass zum Nachweis von CoV-Impfungen in Italien künftig noch stärker einsetzen. „Wir diskutieren darüber mit Gesundheitsminister Roberto Speranza: Der Grüne Pass wird ausgedehnt“, sagte Draghi.

Seit gestern muss der „Grüne Pass“ bei Reisen in Hochgeschwindigkeitszügen, Flugreisen, auf Fähren und bei längeren Busfahrten verbindlich mitgeführt werden. Der „Grüne Pass“ ist ein Zertifikat in digitaler Form oder in Papierform, das zeigt, ob jemand eine Covid-19-Impfung erhalten hat, negativ getestet wurde oder unlängst von der Krankheit genesen ist.

Die Regierung in Rom hatte sich wegen der gestiegenen Infektionszahlen Anfang August auf weitere Regeln geeinigt. Zunächst führte sie die „Green Pass“-Pflicht für Restaurantgäste ein, die innen am Tisch sitzen wollen. Im Vorfeld der nun geltenden Regeln hatten landesweit Impf- und „Green Pass“-Gegner teils heftig dagegen demonstriert.

Draghi rief heute erneut seine Landsleute dazu auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, und bekundete „Solidarität“ mit Ministern und Virologen, die ins Visier von Gegnern des „Grünen Passes“ geraten sind, darunter Außenminister Luigi Di Maio und hochrangige Vertreter des Gesundheitswesens. Diese hatten haben wiederholt Morddrohungen erhalten, weil sie die Impfkampagne unterstützen.