Neuseeland: Attacke in Supermarkt war Terrorangriff

Bei dem heutigen Messerangriff in einem Supermarkt in einem Vorort der neuseeländischen Stadt Auckland handelt es sich nach Angaben der Behörden um eine Terrorattacke.

Sicherheitskräfte vor dem Supermarkt
AP/New Zealand Herald/Alex Burton

Verantwortlich sei ein „gewalttätiger Extremist“, sagte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern heute bei einer Pressekonferenz. Einsatzkräften zufolge wurden im Einkaufszentrum LynnMall sechs Menschen verletzt, vier davon schwer. Laut Ardern schwebten drei der sechs Verletzten in Lebensgefahr.

Neuseelands Ministerpräsidentin Jacinda Ardern
AP/Robert Kitchin

Der Angreifer wurde nach Polizeiangaben von Sicherheitskräften erschossen. Es handle sich um einen Mann aus Sri Lanka, der den Behörden seit 2016 bekannt gewesen und unter Beobachtung gestanden sei, sagte Ardern.

„Verabscheuungswürdig“

„Was heute passiert ist, war verabscheuungswürdig, es war hasserfüllt, es war falsch“, sagte Ardern. Dahinter stecke kein Glauben, sondern „eine Ideologie, die hier von niemandem unterstützt wird“. Der Angreifer sei von der Ideologie der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) inspiriert gewesen.

Nach Angaben von Polizeikommissar Andrew Coster handelte es sich bei dem Mann um einen Einzeltäter. Eine weitere Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe nicht.

„Am Boden zerstört“

Den Angaben zufolge soll der Mann die Tatwaffe in dem Supermarkt gekauft haben, bevor er mit dem Messer auf Anwesende losging. Die Supermarktkette Countdown, zu der LynnMall gehört, teilte mit, das Management sei wegen des Vorfalls „am Boden zerstört“. Erst im Mai hatte es in einem anderen Supermarkt der Kette eine Messerattacke mit fünf Verletzten gegeben.

In Neuseeland sind die Sicherheitsbehörden in erhöhter Alarmbereitschaft, seit ein Rechtsextremist im März 2019 in zwei Moscheen der Stadt Christchurch 51 Menschen getötet hat. Premierministerin Ardern sagte, es sei unklar, ob es sich bei der jüngsten Attacke um einen Racheakt gehandelt habe. Der Täter allein trage die Verantwortung, nicht ein Glaube.