Mehrere palästinensische Gruppierungen im Gazastreifen haben Ägyptens Armee vorgeworfen, mit dem Einsatz von Giftgas in einem Tunnel im Grenzgebiet drei Palästinenser getötet zu haben. Die Fraktionen, darunter auch die in dem Küstenstreifen herrschende, islamistische Hamas, forderten heute eine Untersuchung des Vorfalls. Von ägyptischer Seite wurden die unbestätigten Vorwürfe bisher nicht kommentiert.
Die palästinensischen Männer kamen den Angaben zufolge gestern zu Tode, als sie sich in dem unterirdischen Tunnel aufhielten.
Seit Verschärfung einer Blockade des Gazastreifens im Jahre 2007, die auch von Ägypten mitgetragen wird, haben Palästinenser immer wieder solche unterirdischen Tunnel gegraben. Durch diese wurden aus Ägypten verschiedenste Güter und auch Waffen in das Palästinensergebiet geschmuggelt. Die ägyptische Armee hat jedoch die meisten dieser Tunnel in den letzten Jahren zerstört, etwa durch Flutung.
Elftägiger Konflikt im Mai
Die Hamas fordert eine vollständige Aufhebung der Blockade des Gazastreifens. In dem Küstengebiet leben etwa zwei Millionen Menschen unter sehr schlechten Bedingungen. Israel und Ägypten begründen die Sperrmaßnahmen mit Sicherheitserwägungen. Die Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.
Israel hatte im Mai militanten Palästinensern im Gazastreifen einen elftägigen militärischen Schlagabtausch geliefert. Ägypten vermittelte schließlich eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, die am 21. Mai in Kraft trat.