Brexit beeinträchtigt britische Impfkampagne gegen Grippe

Die Folgen des Austritts Großbritanniens aus der EU beeinträchtigen die diesjährige britische Impfkampagne gegen die Grippe. Der wichtigste Lieferant von Grippeimpfstoff, der Konzern Seqirus, kündigte heute bedeutende Lieferengpässe wegen „unvorhergesehener Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Verzögerungen im Straßengüterverkehr“ an. In England und Wales mussten Impftermine deshalb bereits um bis zu zwei Wochen verschoben werden.

Großbritannien sieht sich seit Wochen mit einem Mangel an Fernfahrern konfrontiert. Viele ausländische Arbeitskräfte insbesondere aus östlichen EU-Staaten hatten infolge des Brexits und wegen der Pandemie das Land verlassen. Das führte bereits zu Problemen bei der Belieferung von Supermärkten und Gastronomiebetrieben. Dem Gesundheitssektor fehlen außerdem Materialien wie Reagenzgläser, was zur Absage von Blutuntersuchungen führte.

Dass nun auch Engpässe bei Grippeimpfstoff auf diese Problematik zurückzuführen seien, „ist äußerst beunruhigend“, sagte Richard Vautrey vom Ärzteverband British Medical Association. „Wir müssen die Regierung fragen, was sie genau unternimmt, um dieses Problem rasch zu lösen.“