Heer will bis 2025 Kasernen autark machen

Das Bundesheer will in den nächsten vier Jahren alle seine Kasernen autark machen. Dafür nimmt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) 90 Mio. Euro in die Hand, wie sie im Sommerinterview mit der APA sagte. Was andere budgetäre Wünsche betrifft, wollte Tanner keine Forderungen über die Medien ausrichten, sie deutet aber an, dass sie sich eine Anerkennung der „unglaublichen Leistungen“ des Bundesheeres während der Coronavirus-Krise erwarte.

Rechnen mit Blackout

Ab 2025 sollen alle 100 Kasernen in der Frage der Energie, der Verpflegung, der Wärme- und Treibstoffversorgung sowie der Wasser- und Sanitätsversorgung unabhängig von äußerlichen Einflüssen sein und sich vollkommen selbstständig versorgen können.

Diese Umstellung sei nötig, denn die Risikobedrohung sei ganz klar: „Die Frage ist nicht ob, sondern wann der Blackout kommt“, so Tanner. Das Bundesheer habe sich in den vergangenen Jahren intensiv damit auseinandergesetzt und nun einen Phasenplan erstellt, der bis 2025 umgesetzt werde.

Die anderen Prioritäten für die kommenden Monate und Jahre „ergeben sich aus dem Risikobild“. „Wir haben vieles im Bereich der Pioniere und der gepanzerten Fahrzeuge angeschafft.“ Priorität hätten zudem die Ausrüstung und Schutzausrüstung der Soldaten, die Miliz, die Gebäudesanierung, der Ausbau der Cyberdefense und der ABC-Abwehr.

Dauerbrenner Eurofighter

Auf die Luftraumüberwachung angesprochen, hieß es einmal mehr, dass das System Eurofighter funktioniere. Gleichzeitig lässt sie aber mögliche Formen der internationalen Zusammenarbeit prüfen und schließt eine Systemänderung noch während ihrer Amtszeit nicht aus. Diese Frage sei aber nicht prioritär, viel drängender sei die Nachbeschaffung der Transportflugzeuge C-130-Hercules, die in spätestens sieben Jahren aus Altersgründen ausscheiden müssen. Der Ankauf von 18 Hubschraubern des Typs Leonardo AW169M von Italien in der Gesamthöhe von 300 Mio. Euro sei im Plan.