„Bild“ veröffentliche leere Seite statt Baerbock-Interview

Die deutsche Zeitung „Bild am Sonntag“ hat eine weitgehend leere Seite veröffentlicht, auf der ein Interview mit der Grünen-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, Annalena Baerbock, hätte stehen sollen.

Kein Termin

„Das ist Ihre Seite, Frau Baerbock!“ stand darüber. Und weiter: „Die Kanzlerkandidatin der Grünen hätte hier erklären können, wie sie nach der Bundestagswahl regieren will, wie sie tickt, welche Werte sie prägen.“ Nach wochenlangem Zögern habe Baerbock ein Interview abgelehnt, weil sich kein Termin habe finden lassen.

Eine Grünen-Sprecherin teilte dazu der dpa mit: „Es gibt eine Vielzahl von Anfragen. Leider lassen sich aus Termingründen nicht alle bedienen.“ Als Fußnote schrieb die „Bild am Sonntag“ auf den unteren Rand der Seite, dass Baerbock die erste Grünen-Spitzenkandidatin sei, die vor einer Bundestagswahl keine Zeit für ein Interview mit der Zeitung habe.

SPD in Umfragen voran

Unterdessen konnte die SPD laut Umfragen im Wahlkampf ihren Vorsprung ausbauen. Laut einer „Bild am Sonntag“-Umfrage liegen die Sozialdemokraten und ihr Spitzenkandidat Olaf Scholz derzeit bei 25 Prozent, die Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Armin Laschet kam auf 20 Prozent. Baerbock und die Grünen verortet die Umfrage bei 16 Prozent, die liberale FDP mit Christian Lindner kommt auf 13 Prozent.

Die rechtspopulistische AfD kommt auf zwölf Prozent, die Linke mit sieben Prozent. Die sonstigen Parteien kommen gemeinsam auf sieben Prozent (minus eins).

Scholz für rot-grüne Koalition

Scholz brachte unterdessen eine rot-grüne Koalition ins Spiel: „Ich möchte gerne mit den Grünen zusammen regieren“, sagte der deutsche Finanzminister in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ laut redaktioneller Fassung. „Wir sind unterschiedliche Parteien, wir haben unterschiedliche Zielsetzungen, aber wir haben viele Schnittmengen.“