Affäre um Titel: Mitarbeiter von Prinz Charles lässt Amt ruhen

Weil er dabei geholfen haben soll, einem saudischen Großspender einen Ehrentitel zu organisieren, lässt ein enger Mitarbeiter von Prinz Charles sein Amt als Chef einer Wohltätigkeitsorganisation ruhen.

Der Geschäftsmann Mahfus Marai Mubarak hatte mindestens 1,5 Millionen Pfund (1,75 Mio. Euro) für Projekte der Prince’s Foundation gespendet und war im November 2016 in einer privaten Zeremonie vom Thronfolger als CBE (Commander of the Most Excellent Order of the British Empire) ehrenhalber ausgezeichnet worden.

Berichte über Einflussnahme

Die Zeitungen „Sunday Times“ und die „Mail on Sunday“ berichteten nun, Michael Fawcett habe Beratern von Mahfus zugesichert, dass er und andere Mitarbeiter von Charles dabei helfen würden, eine Ehrung zu sichern. Der „Mail“ zufolge soll Fawcett anschließend auch Unterstützung dabei versprochen haben, dass Mahfus einen noch höheren Orden, den mit einem Ritterschlag verbundenen Titel KBE (Knight Commander) sowie die britische Staatsangehörigkeit erhält.

Ein Sprecher von Mahfus sagte den Zeitungen, der Großspender habe keinen Einfluss auf die Entscheidung genommen und keine Gegenleistung erwartet. Die Prince’s Foundation leitete eine Untersuchung ein und betonte, sie nehme die Vorwürfe sehr ernst. Fawcett, der die Organisation seit 2018 leitet, habe seine Unterstützung zugesichert.

Bereits 2003 Vorwürfe

Fawcett war seit 1981 in Diensten des Palasts und arbeitete sich bis zum Kammerdiener des ältesten Queen-Sohns hoch. 2003 wurde er von Vorwürfen freigesprochen, dass er beim Verkauf royaler Geschenke einen Anteil in die eigene Tasche gesteckt haben soll. Er trat dennoch zurück, auch weil der Untersuchungsbericht sein Verhalten im Palast kritisierte. Allerdings blieb er ein enger Vertrauter von Charles und arbeitete weiter als dessen Eventmanager.