Mädchen mit Schultasche und Heften in der Hand
Getty Images/praetorianphoto
Erster Schultag absolviert

Pandemie als Herausforderung

In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland hat am Montag für rund 490.000 Kinder und Jugendliche das neue Schuljahr begonnen. Der Kampf gegen das Coronavirus bleibt die Herausforderung: In der begonnenen dreiwöchigen „Sicherheitsphase“ muss verpflichtend dreimal pro Woche ein Test absolviert und außerhalb der Klasse eine Maske getragen werden. Es gab rund 100 positive Tests. In vielen Schulen wurde Gelassenheit demonstriert.

ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann zeigte sich bei einem Schulbesuch in Wien optimistisch, dass durchgehend Präsenzunterricht stattfinden kann. Man werde alles tun, dass die Schulen offen bleiben, meinten Faßmann und der Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) unisono. Neben Optimismus brauche es dafür auch Geduld, wenn die Infektionszahlen in die Höhe gehen, so der Minister. Man habe jedenfalls ein Programm geschnürt, das in Europa seinesgleichen suche.

Eine erste Testbilanz des ersten Tages liegt vor: In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland wurden vorerst insgesamt 106 positive Antigen-Tests registriert. Der größte Anteil entfiel dabei mit 63 auf Wien, in Niederösterreich waren es 35 und im Burgenland acht Positiv-Tests, hieß es aus Gesundheitsbehörden bzw. Bildungsdirektionen. Die Ergebnisse gelten gesundheitsbehördlich jeweils als Verdachtsfälle, die durch aussagekräftigere PCR-Tests bestätigt werden müssen.

Hacker: Vorerst keine Maßnahmen

Nachdem die Schulen am Montag nur ein, zwei Stunden geöffnet waren und die Kinder vor Schulbeginn getestet wurden, sind vorerst keine schulbezogenen Maßnahmen zu erwarten, hieß es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) – mehr dazu in wien.ORF.at.

Bei den 35 positiven Tests in Niederösterreich handle es sich um einen Zwischenstand, teilte die Bildungsdirektion in St. Pölten auf Anfrage mit – mehr dazu in noe.orf.at. In Wien entsprechen diese Zahlen auf die Woche hochgerechnet in etwa der Anzahl der positiven Schul-Antigen-Tests von Mitte Juni des letzten Schuljahrs, im Burgenland und in Niederösterreich liegen sie auf dem Niveau von Ende Mai – mehr dazu in burgenland.orf.at.

Drei Tests pro Woche, Maskenpflicht außerhalb der Klasse

Generell müssen alle Schülerinnen und Schüler in den ersten drei Wochen für den Schulbesuch drei Tests pro Woche durchführen, einer davon muss ein PCR-Test sein, in Wien müssen es zwei PCR-Tests sein. Getestet werden kann an der Schule, alternativ können Zertifikate anderer befugter Teststellen gebracht werden. Lehrerinnen und Lehrer müssen ebenfalls dreimal pro Woche testen, einen Unterschied gibt es aber nach Impfstatus.

Schulstart in Ostösterreich

Wenn die Schulglocke am Montag in Ostösterreich wieder läutet, beginnt nicht nur der Unterricht, sondern auch die coronavirusbedingte Sicherheitsphase in den Bildungsstätten, wie von der Regierung verordnet. Doch auch abseits der Pandemie gibt es Neuerungen für Schülerinnen und Schüler. Je nach Schulstufe erhalten sie Laptops bzw. Tablets, außerdem kommt der verpflichtende Ethikunterricht.

Bei geimpften Pädagogen reichen drei Antigen-Tests, ungeimpfte brauchen neben zwei Antigen-Tests einmal wöchentlich einen (externen) PCR-Test. Nach den drei Wochen hängen die Schulregeln von der risikoadjustierten 7-Tage-Inzidenz (einbezogen werden neben den Infektionszahlen auch die Zahl der Tests, die Aufklärungsrate, die Symptomatik und Dynamik des Infektionsgeschehens) ab.

Die unabhängige Lehrergewerkschaft erachtet die Maßnahmen außerhalb Wiens als zu schwach, sie fordert angesichts steigender CoV-Zahlen auch häufigere PCR-Tests – mehr dazu in steiermark.ORF.at. Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek forderte in einer Aussendung für Geimpfte Vorteile beim Testen, solange sich die Wahrscheinlichkeit von Schulschließungen nicht erhöht. Außerdem müsse die Maturaregelung mit einer 50-prozentigen Einrechnung der Jahresnote in die Maturanote auch heuer beibehalten werden.

Viele positive CoV-Tests zu erwarten

Mit zahlreichen positiven CoV-Tests muss jedenfalls auch künftig gerechnet werden: Zieht man das Frühjahr als Vergleich heran, lagen damals Mitte März und Anfang Mai die österreichweiten Inzidenzzahlen in etwa auf dem gleichen Niveau wie dieser Tage. Damals wurden an den Schulen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland pro Woche rund 800 (Mitte März) bzw. 600 (Anfang Mai) positive Selbsttests verzeichnet – und das, obwohl ausgenommen in der Volksschule noch Schichtbetrieb an der Tagesordnung war.

Die rund 650.000 Schülerinnen und Schüler in den anderen Bundesländern haben noch eine Woche Ferien, für sie gelten dann die gleichen Regeln wie in Niederösterreich und dem Burgenland.