Philippinen: Gezielte Lockdowns statt Ausgangssperre in Manila

Die Philippinen heben trotz hoher CoV-Zahlen ab Mittwoch die strikte Ausgangssperre in der Hauptstadt Manila auf. Stattdessen sollen gezielte, lokale Lockdowns dabei helfen, den sprunghaften Anstieg der Fallzahlen im Land einzudämmen, wie ein Behördenvertreter heute mitteilte. Mehr als 13 Millionen Menschen in der Hauptstadtregion sind seit dem 6. August von der strikten Ausgangssperre betroffen.

„Lokale Lockdowns werden in der Metropolregion Manila erprobt“, kündigte Regierungssprecher Harry Roque an. Von der Maßnahme könne nur ein einzelner Haushalt, aber auch ein Wohngebäude oder eine ganze Straße betroffen sein. Es handle sich um eine „vollständige“ Ausgangssperre, so der Sprecher. Sogar das Essen werde den Betroffenen geliefert.

Krankenhäuser überlastet

Die jüngste Ankündigung erfolgte, nachdem in den vergangenen drei Tagen landesweit mehr als 20.000 CoV-Fälle pro Tag registriert wurden – das sind etwa doppelt so viele wie zu Beginn der Ausgangssperre in Manila. Der deutliche Anstieg wird auf die ansteckendere Delta-Variante zurückgeführt. Zahlreiche Krankenhäuser sind überlastet.

Die Lockerungen der Ausgangssperre für Manila sollen die Wirtschaft und den örtlichen Tourismussektor ankurbeln. Restaurants dürfen nun wieder Gäste empfangen und Schönheitssalons Kunden behandeln – allerdings mit reduzierter Kapazität. Eine begrenzte Anzahl von Gläubigen darf wieder an den Gottesdiensten teilnehmen.

Die Philippinen haben große Probleme mit ihrer Impfkampagne und sehen sich deshalb kaum geschützt gegen eine mögliche neue Infektionswelle. Weniger als 20 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner sind vollständig geimpft. Seit Pandemiebeginn wurden mehr als 34.000 Todesfälle registriert.