Feuerball im Südturm des World Trade Centers und schwarzer Rauch dringt aus dem Nordturm
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9/11

Was am 11. September geschah

Es ist wohl der beste Indikator für die Bedeutung eines Ereignisses, wenn sich die Menschen rund um den Globus genau erinnern, wo sie sich zu dem Zeitpunkt befanden: 9/11, der Terroranschlag von al-Kaida auf die USA, war so ein Ereignis. Die größten Attentate in der Geschichte veränderten die Welt. Die Bilder von dem Terroranschlag mit vier entführten Passagierflugzeugen, der Tausende Menschenleben forderte, sind ikonisch.

Bei den Terroranschlägen des 11. September 2001 wurden zwei Passagierflugzeuge entführt und nacheinander in die Zwillingstürme des New Yorker World Trade Center gejagt. Diese stürzten innerhalb von eindreiviertel Stunden ein. Allein in New York kamen 2.763 Menschen ums Leben. Eine weitere Gruppe an Terroristen brachte eine Passagiermaschine über dem Pentagon zum Absturz. Ein viertes entführtes Flugzeug schlug wenig später in Shanksville, Pennsylvania, ein. Es verfehlte als einziges sein Ziel – mutmaßlich war von den Attentätern geplant, es in das Weiße Haus, das Kapitol oder den Landsitz des US-Präsidenten in Camp David zu fliegen.

In New York war es ein sonniger Morgen, in Europa Nachmittag. Weltweit saßen die Menschen gebannt vor den Fernsehern und starrten fassungslos auf das Geschehen.

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Loch im Nordturm des World Trade Centers
APA/AFP/Tim Sloan
Der Beginn eines apokalyptischen Tages für die USA und den gesamten Westen: Die Einschlagstelle der American-Airlines-Maschine in den Nordturm des World Trade Center
Andrew Card flüstert Ex-US-Präsident George W. Bush ins Ohr
AP/Doug Mills
Die USA trifft der Anschlag völlig unvorbereitet – Präsident George W. Bush etwa in einer Volksschule in Florida, beim Vorlesen
US Vize-Präsident Dick Cheney telefoniert aus dem Weißen Hauus mit George W. Bush
AFP
Vizepräsident Dick Cheney – im gesicherten Keller des Weißen Hauses mit Außenministerin Condoleeza Rice – telefoniert mit Bush, der unmittelbar nach den Anschlägen auf einer Luftwaffenbasis in Sicherheit gebracht wurde.
Screenshot von CNN.com am 11. September 2001
Screenshot http://web.archive.org; CNN.com
Wenige Minuten nach dem Einschlag des ersten Flugzeugs im Nordturm startet in US-Medien und weltweit die Liveberichterstattung aus New York
Screenshot von ORF.at am 11. September 2001
ORF.at
Die ganze Welt verfolgte ungläubig die apokalyptischen Entwicklungen in Echtzeit
Flug 175 fliegt auf den Südturm des World Trade Centers zu
Reuters/Sean Adair
Der Einschlag des zweiten Flugzeugs im Südturm wurde von den TV-Stationen vielfach bereits live übertragen. Zuvor war noch gar nicht klar gewesen, dass es sich um ein Attentat handelt.
Die Twin-Towers brennen
Reuters/Brad Rickerby
Bilder, die sich ins kollektive Gedächtnis eingeprägt haben: Die beiden Türme in Vollbrand, im Vordergrund die Brooklyn Bridge.
Beide Türme des World Trade Centers brennen
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Die brennenden Türme aus einer anderen Perspektive
Fotocollage vom Einsturz des Nordturms des World Trade Centers
Reuters/Ray Stubblebine-Files
Die Sekunden, in denen der Nordturm einstürzte. Bereits zuvor war der Südturm binnen Sekunden völlig eingestürzt.
Menschen in New York fliehen vor dem nahenden Rauch der eingetürzten Twin Towers
AP/Suzanne Plunkett
Menschen auf den Straßen in Lower Manhattan flüchten, während im Hintergrund einer der beiden WTC-Türme einstürzt
Eine Frau ist mit einer Staubschicht bedeckt
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Marcy Borders auf der Flucht in ein nahe gelegenes Gebäude nach dem Einsturz eines WTC-Turms. Borders ist über und über mit Staub bedeckt.
Menschen in New York fliehen vor dem nahenden Rauch der eingetürzten Twin Towers
AP/Suzanne Plunkett
Menschen flüchten vor Rauch, Staub und herumfliegenden Trümmerteilen
Menschen in New York sind von einer dicken Staubschicht überzogen
AP/Amy Sancetta
Zwei von Asche und Staub bedeckte Männer nahe der City Hall
Der Süden Manhattens ist nach dem Einsturz des World Trade Centers in eine großen Rauchwolke gehüllt
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Ganz Lower Manhattan wird vom Einsturz des WTC in eine große Rauchwolke gehüllt
Forensiker an der Absturzstelle des Fluges 93 in Shanksville
AP/Gene J. Puskar
FBI-Ermittler Tage später am vierten Anschlagsort in Shanksville, Pennsylvania. Flugpassagiere erfuhren von den Anschlägen in New York und versuchten, das Cockpit, in dem sich die Entführer eingeschlossen hatten, zu stürmen. Das verhinderte Schlimmeres. Ziel dieser Attentäter war entweder das Weiße Haus, der US-Kongress oder Camp David.
Rauch steigt aus dem Pentagon auf
AP/Heesoon Yim
Kurze Zeit nach den Anschlägen in New York wird die US-Öffentlichkeit vom dritten Anschlag, jenem auf das Pentagon, erschüttert. Beim Crash in das US-Verteidigungsministerium sterben 184 Menschen.
Gesperrter Flughafen in Los Angeles
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Die USA sperren nach den Anschlägen den Flugraum über dem gesamten Land und verhängen wenige Tage später einen Ausnahmezustand. Letzterer wurde bis heute nicht aufgehoben.
Reste der Gebäudekonstruktion des eingetürzten World Trade Centers
AP/Alex Fuchs
Wie ein Kriegsschauplatz: Die Ruine des völlig zerstörten World Trade Center, dessen Nordturm in den 1970er Jahren für einige Zeit das höchste Gebäude der Welt war
Feuerwehrleute neben eingestürztem World Trade Center 7
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Die Löscharbeiten dauerten tagelang – parallel wurde mit Hochdruck, wenn auch wenig Hoffnung, noch nach möglichen Überlebenden gesucht
Ex-US-Präsident George W. Bush
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Noch am gleichen Tag wird Bush nach Washington DC geflogen. Vom Weißen Haus aus spricht er nach dem tragischen Tag zur Nation und schwört den Drahtziehern der Anschläge Rache.
Osama bin Laden
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Osama bin Laden in einer Videoaufnahme, die fast einen Monat nach den Terroranschlägen publik wurde. Darin rühmte Bin Laden die Attentäter und drohte den USA.
Ex-US-Präsident Barack Obama und Ex-US-Vizepräsidentin Hillary Clinton im Situation Room des Weißen Hauses zum Zeitpunkt des Angriffes auf Osama Bin Ladens Quartier
AP/Pete Souza
Der damalige Vizepräsident Joe Biden, Präsident Barack Obama und Außenminister Hillary Clinton werden im Situation Room im Weißen Haus über den Einsatz der Spezialeinheiten, die Bin Laden liquidierten, informiert.

Transponder ausgeschaltet

Es dauerte lange, bis der Ernst der Lage von den US-Behörden erkannt wurde: Um 8.19 Uhr Ortszeit hatten die Terroristen im ersten Flugzeug, dem Linienflug American Airlines 11 von Boston nach Los Angeles, den Transponder abgeschaltet. Die Maschine mit 92 Menschen an Bord konnte damit nur noch sehr eingeschränkt von den Fluglotsen beobachtet werden: Flughöhe, Geschwindigkeit und Kennung konnten nicht mehr automatisch zugeordnet werden.

Zur selben Zeit informierten zwei Flugbegleiterinnen die zivile Luftüberwachung FAA über die Entführung. 18 Minuten später informierte diese das militärische Luftverteidigungskommando NORAD und bat darum, dass Kampfjets die Maschine begleiten sollten. Doch weil zeitgleich eine Anti-Terror-Übung stattfand, kam es zu einer weiteren Verzögerung. Und als die Piloten um 8.46 Uhr schließlich aufstiegen, erhielten sie keine Zielangaben, sondern blieben im Luftraum vor der Küste von Long Island.

Genau um 8.46 Uhr flog die entführte AA11 mit einer Geschwindigkeit von 750 km/h zwischen dem 93. und 99. Stock in den 417 Meter hohen Nordturm des World Trade Centers, WTC1. Zwei Minuten später stiegen TV-Stationen in die Liveberichterstattung ein.

Fatale Fehleinschätzung

Zunächst dachte man an einen Unfall. Die Menschen im Südturm (WTC2) wurden daher angewiesen, im Gebäude an ihrem Arbeitsplatz zu bleiben. Das war eine fatale Fehleinschätzung: Um 9.03 Uhr flog die in Boston entführte Passagiermaschine der United Airlines mit 65 Menschen an Bord (Flug UA-175) in den Südturm. Ab diesem Moment war allen klar, dass es sich um einen Terroranschlag handelte.

Die Evakuierung des gesamten WTC-Komplexes – auch WTC 3, 4, 5, 6 und 7 – wurde gestartet. Gleichzeitig versuchten Rettungskräfte, zu den Menschen zu gelangen, die in den beiden getroffenen Türmen in den Stockwerken über den Einschlagstellen eingeschlossen waren.

Einsturz der Türme binnen 29 Minuten

Der Südturm stürzte um 9.59 Uhr völlig zusammen. Die Trümmer begruben das WTC3 und das WTC4 ebenso unter sich wie die St. Nicholas Greek Orthodox Church. Das daneben stehende 39-geschoßige Deutsche Bank Building wurde so schwer beschädigt, dass es über zehn Jahre Stock für Stock abgetragen werden musste.

Um 10.28 Uhr – 102 Minuten nach dem Einschlag des ersten Flugzeugs – stürzte der Nordturm völlig zusammen. Trümmer des Wolkenkratzers zerstörten das WTC5 und das WTC6 weitgehend.

Zwischen dem Treffer des ersten und dem Einsturz des zweiten Turms lagen 102 Minuten. Gut eineinhalb Stunden, in denen – das sollte sich in der Folge zeigen – die USA und die gesamte westliche Welt in ihrem Sicherheitsgefühl schwer erschüttert wurden. Die Effekte von 9/11 und der Reaktion des Westens auf diesen und nachfolgende Terroranschläge haben die Welt in vielerlei Hinsicht verändert.

Das kurz nach dem Einschlag des United-Airlines-Flugzeugs in den Südturm evakuierte WTC7 wurde auch schwer beschädigt. Teile der Fassade gerieten in Brand. Stunden später, um 17.20 Uhr kollabierte auch dieses 186 Meter hohe Gebäude komplett.

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Ex-US-Präsident George Bush jr.
APA/AFP/Tim Sloan
Der Rettungseinsatz nach dem Attentat in New York war von Beginn weg eingeschränkt
Polizisten laufen zum World Trade Center
AP/Diane Bondareff
Die für die Koordinierung eigentlich zuständige Katastrophenbehörde OEM befand sich im 23. Stock des WTC7, das nach den Anschlägen komplett evakuiert wurde
Feuerwehrmänner im Einsatz
APA/AFP/Doug Kanter
Die Rettungsarbeiten fielen damit allein der New Yorker Feuerwehr und der New Yorker Polizei zu. Unterstützt wurden sie von der Hafenbehörde von New York, die grundsätzlich für die Sicherheit des WTC-Geländes zuständig war.
Feuerwehrleute bei einem zerstörten Einsatzfahrzeug
Reuters/Peter Morgan
Ohne übergeordneten Katastrophenschutz liefen die Rettungseinsätze weitgehend unkoordiniert und unabhängig voneinander ab. Es gab nicht einmal ein einheitliches Kommunikationssystem.
Feuerwehrautos und Feuerwehrleute nahe des Einstuzortes
Reuters/Anthony Correia
Zunächst wollte die Feuerwehr nicht nur in den Gebäuden Eingeschlossene evakuieren, sondern auch versuchen, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Letzteres stellte sich rasch als unmöglich heraus, da alle Lifte defekt waren.
Feuerwehrmänner suchen nach Überlebenden
APA/AFP/Doug Kanter
Drei in der Luft kreisende Polizeihubschrauber verschafften der Polizei Infos über die Lage in den Türmen, die aber die Feuerwehr wegen der ausgefallenen Koordination nicht erreichten
Feuerwehrmann
APA/AFP/Getty Images/Anthony Correia
Viele in den oberen Etagen der Zwilliungstürme Eingeschlossene riefen beim Notruf an, der rasch überlastet war
Erschöpfter Polizist
APA/AFP/Stan Honda
Binnen zehn Sekunden stürzte um 9.59 Uhr der Südturm ein. 630 Angestellte, Einsatzkräfte im Turm und Menschen auf der Straße wurden getötet. Es bildete sich ein starker Sturm aus Staub und Trümmern.
Verletzte werden versorgt
Reuters/Miguel Juarez
Beim Einsturz wurde auch die provisorische Feuerwehr-Kommandostelle zerstört. Im Nordturm hatten die Rettungskräfte, die sich in den fensterlosen Stiegenhäusern befanden, den Einsturz des Südturms teils nicht mitbekommen. Sie wurden wenig später mit den 1.355 in den oberen Stockwerken Eingeschlossenen beim Einsturz des Nordturms in den Tod gerissen.
Rettungskräfte über der WTC-Ruine in einem Krankorb
Reuters/Jim
Ein Stiegenhaus im Nordturm, das sich in Bodennähe befand, blieb beim Einsturz weitgehend intakt. Dort überlebten 15 Einsatzkräfte und drei Zivilisten.
Zettel mit Fotos von Vermissten auf einem Auto
AP/Jeff Christensen
Tage-, ja monatelang suchten Angehörige verzweifelt nach Vermissten. Von vielen der Getöteten wurde niemals eine forensisch verwertbare Spur gefunden.
Einsatzkräfte einen Tag nach dem Einsturz des World Trade Centers
AP/Al Jazeera
Der Anschlagsort am Tag danach: Fast 90 Prozent der 17.400 Menschen, die sich in den WTC-Gebäuden befanden, als das erste Flugzeug einschlug, überlebten. Von den etwa 1.000 Helferinnen und Helfern der Einsatzkräfte starben 343 Feuerwehrleute, 23 Polizisten und 37 Mitarbeiter der Hafenbehörde.
Einsatzkräfte zwei Tage nach dem Einsturz des World Trade Centers
Reuters/Beth Kaiser GMH
Rund zehn Monate lang wurden genetisch verwendbare Überreste der Opfer gesammelt und analysiert. Dabei konnten 300 Opfer identifiziert werden.

Zweiter Terrorschauplatz Pentagon

Nur 34 Minuten nach dem Einschlag des zweiten Flugzeugs im WTC in New York, lenkten fünf saudische Al-Kaida-Mitglieder das zuvor in Washington DC entführte American-Airlines-Flugzeug (Flug AA77 von Washington DC nach Los Angeles) ins Pentagon in Arlington County, Virginia. Das Flugzeug schlug um 9.37 Uhr in die fünfseitige Zentrale des US-Verteidigungsministeriums ein, das auslaufende Kerosin löste einen Großbrand aus.

Das vierte Flugzeug wurde um 9.28 Uhr – also 25 Minuten nach dem Einschlag des zweiten Flugzeugs ins World Trade Center – von einer Vierergruppe Al-Kaida-Terroristen entführt. Es war der United-Airlines-Flug 93, von Newark (bei New York) nach San Francisco. Die Boeing mit 44 Menschen an Bord wurde wenige Minuten nach dem Start von den Terroristen gekapert. Mehrere Passagiere erfuhren durch Bordanrufe allerdings von den Anschlägen auf das WTC. Sie versuchten ab 9.57 Uhr, die Entführer, die sich im Cockpit eingesperrt hatten, zu überwältigen. Der Pilot der Terroristenzelle brachte das Flugzeug um 10.03 zum Absturz. Es zerschellte nahe Shanksville, rund 100 Kilometer östlich von Pittsburgh.

Erst um 10.30 Uhr, als alle Terrorangriffe längst vorbei waren, erhielt die Luftabwehr den Befehl, entführte Flugzeuge abzufangen und nötigenfalls abzuschießen.

9/11: Zeugen aus den Towers

Sie waren am 11. September 2001 in den Twin Towers des New Yorker World Trade Center gefangen und haben überlebt. Mehrere Zeugen berichten über die traumatisierenden Ereignisse.

Tausende Tote

Bei den Terroranschlägen kamen 2.996 Menschen ums Leben, 2.763 allein bei den Anschlägen aufs WTC in New York. Tausende wurden teils sehr schwer verletzt. Rund 200 Menschen, die oberhalb der Einschlagstellen in den beiden WTC-Türmen eingesperrt waren, stürzten sich in den Tod. Bei den Rettungsmaßnahmen kamen 343 Feuerwehrleute, 37 Beamte der New Yorker Hafenbehörde und 23 Polizisten ums Leben. 75 Passanten wurden getötet. Tausende Menschen dürften seither an Spätfolgen – etwa Krebserkrankungen wegen giftiger Dämpfe im Umfeld des WTC – gestorben sein.

Gedenken an Terroropfer

Die Anschläge von 9/11 jähren sich heute zum 20. Mal. Die Anschläge veränderten die Welt. In den USA wird der Tag mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen begangen.

Noch am Tag der Anschläge spekulierten US-Medien über al-Kaida und deren Anführer Osama bin Laden als Verantwortliche für die Anschläge. Auch die US-Regierung beschuldigte Bin Laden. Dieser begrüßte die Anschläge, bestritt aber zunächst, dafür verantwortlich zu sein. Mehr als drei Jahre später – wenige Tage vor der Wiederwahl von Präsident George W. Bush – erklärte Bin Laden in einem Video, warum er die Anschläge plante, und drohte mit weiteren Attentaten, sollten die USA ihre Politik, insbesondere im Nahost-Konflikt, nicht ändern.

Hinweis

Der ORF berichtet in einem multimedialen Schwerpunkt über die Ereignisse am 11. September und deren Folgen – mehr dazu in tv.ORF.at.

Nicht erster Anschlag auf WTC

Es war übrigens nicht der erste Al-Kaida-Anschlag auf das World Trade Center. Im Februar 1993 zündeten sechs Terroristen in der Tiefgarage des Nordturms eine 700-Kilogramm-Bombe; sechs Menschen starben. Geplant war offenbar, den Nordturm zum Einsturz zu bringen und ihn auf den Südturm fallen zu lassen. Doch das Attentat scheiterte wegen der zu geringen Sprengkraft.

TVThek-Hinweis

Das „Weltjournal“ zeigt die bewegende Geschichte von fünf Überlebenden: „Es war einfach eine Reihe von Entscheidungen, die sich als richtig erwiesen haben, weshalb ich überlebt habe“, erzählt der französische Geschäftsmann Bruno Dellinger.

Ausnahmezustand dauert bis heute an

Die USA verhängten am 14. September den Ausnahmezustand, der bis heute nicht aufgehoben wurde. Weltweit verschärften Staaten ihre Anti-Terror-Gesetzgebung, meist unter Einschränkung individueller Freiheiten für alle. Und am 7. Oktober starteten die USA den Krieg in Afghanistan, die Operation „Enduring Freedom“, um das Taliban-Regime zu stürzen und al-Kaida zu bekämpfen, nachdem sich die Taliban geweigert hatten, Bin Laden auszuliefern. Auch den 2003 gestarteten Irak-Krieg begründeten die USA mit 9/11. Mehr als eine Million Menschen kam laut der Ärzteorganisation IPPNW insgesamt beim Krieg gegen den Terror ums Leben.

Am 2. Mai 2011 tötete eine US-Spezialeinheit Osama Bin Laden in Pakistan. Im August 2021 eroberten die Taliban nach der US-Abzugsankündigung handstreichartig wieder Afghanistan, und am 30. August verließ der letzte US-Soldat Afghanistan: Der längste Krieg, den die USA bisher geführt haben, war damit beendet.