Sterbehilfe: Verein sieht sich durch Umfrage bestätigt

Eine aktuelle Umfrage sieht eine breite Akzeptanz des assistierten Suizids sowie der Tötung auf Verlangen in der österreichischen Bevölkerung. In Auftrag gegeben wurde die Untersuchung mit 1.000 Befragten vom „Verein für selbstbestimmtes Sterben – Letzte Hilfe“. 58 Prozent der vom Gallup Institut Befragten sind für einen breiteren Zugang zum assistierten Suizid.

Lediglich 23 Prozent meinen, dass ausschließlich todkranke Hilfesuchende mit einer sehr kurzen Lebenserwartung ein Recht auf assistierten Suizid haben sollen. 62 Prozent der Befragten (und sogar 56 Prozent der Katholiken) sind, zumindest in bestimmten Fällen und unter strengen Auflagen, für eine Legalisierung der Tötung auf Verlangen (aktive Sterbehilfe) neben dem assistierten Suizid. Lediglich 15 Prozent sind dagegen.

Nur 26 Prozent der Befragten können sich grundsätzlich nicht vorstellen, unter bestimmten Umständen für sich den assistierten Suizid in Anspruch zu nehmen. Bei der Tötung auf Verlangen (aktive Sterbehilfe) ist das Ergebnis nahezu gleich.

Gros will vor Gesetzesänderung Einbindung der Bevölkerung

Eine klare Mehrheit von 56 Prozent der Befragten ist für eine Einbindung der Bevölkerung (Volksbefragung bzw. Volksabstimmung) bei der Entscheidung über eine neue gesetzliche Regelung.

Eine Minderheit von zehn Prozent meint, dass ausschließlich das Parlament bestimmen soll, welche Formen der Sterbehilfe unter welchen Voraussetzungen in Österreich erlaubt sein sollen.

74 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass der assistierte Suizid ausschließlich durch Ärzte erfolgen soll. Allgemein betrachtet vertreten beim Thema Sterbehilfe FPÖ-affine Befragte die liberalste Haltung und Muslime eine besonders restriktive Haltung.