Polens Grenzschutz: In Belarus warten über 10.000 Geflüchtete

In Belarus halten sich derzeit nach Schätzungen des polnischen Grenzschutzes mehr als 10.000 Geflüchtete aus Krisenregionen auf, die auf eine Passage in die EU hoffen.

Das Regime von Machthaber Alexander Lukaschenko habe sie ins Land gebracht, um sie nach kurzem Aufenthalt an die Grenze von Litauen, Lettland und Polen zu bringen, sagte der Kommandant des Grenzschutzes, Generalmajor Tomasz Praga, heute laut einem Bericht der polnischen Nachrichtenagentur PAP.

Am Wochenende hätten die Grenzschützer verstärkte Aktivitäten der belarussischen Seite registriert. Am Samstag habe man 215 Personen am illegalen Grenzübertritt gehindert, gestern weitere 152 und heute Früh 59 Personen, sagte Praga weiter. Aus Befragungen der Menschen ergebe sich, dass viele von ihnen Deutschland oder Frankreich als Ziel hätten.

Die Regierungen in Litauen, Lettland und Polen beschuldigen den belarussischen Machthaber Lukaschenko, in organisierter Form Flüchtlinge an die EU-Außengrenze zu bringen. Lukaschenko hatte Ende Mai angekündigt, dass Minsk Geflüchtete nicht mehr an der Weiterreise in die EU hindern werde – als Reaktion auf verschärfte westliche Sanktionen gegen die ehemalige Sowjetrepublik.