Österreich, Tschechien und Slowakei gegen Grenzschließung

Österreich, Tschechien und die Slowakei wollen weder die Schulen noch die Staatsgrenzen wegen der Pandemie schließen, weil die Situation dank der Vakzine anders als vor einem Jahr sei. Darauf haben sich die Regierungschefs Sebastian Kurz (ÖVP), Andrej Babis und Eduard Heger auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nach einem Treffen im südmährischen Lednice geeinigt.

„Ein klares Nein, dies würde der Wirtschaft schaden“, so Bundeskanzler Kurz auf eine entsprechende Frage zur eventuellen Schließung von Grenzen und Schulen. Das Coronavirus werde nicht verschwinden, allerdings sei jetzt die Situation mit jener im Jahr 2020 nicht vergleichbar.

Kurz appellierte erneut an die bisher nicht Geimpften, sich immunisieren zu lassen, um die Impfquote zu steigern. „Die Impfung ist das stärkste Instrument gegen das Virus. Nur wer geimpft ist, ist geschützt. Jedem muss klar sein, jeder, der nicht geimpft ist, wird sich früher oder später anstecken“, so der Bundeskanzler.

„Absolut kein Grund“

Auch Babis sieht „absolut keinen Grund“ zu Schließungen von Schulen und Grenzen. „Kommt nicht infrage, es wird keinen Lockdown geben. Allerdings beobachten wir weiter die Situation, wir haben eine Lehre von 2020 gezogen“, so Babis in Anspielung darauf, dass auch in Tschechien die Infektionszahlen leicht zu steigen beginnen. Auch Tschechien werde ab 20. September die dritten Impfdosen anbieten und verabreichen.

Heger betonte, das Virus attackiere vor allem die Nichtgeimpften. „Die Impfung ist die einzige Waffe und das einzige wirkungsvolle Instrument“, sagte er und forderte seine Mitbürger auf, sich impfen zu lassen. Heger gestand ein, dass in der Slowakei nur „etwas über 40 Prozent“ der Menschen immunisiert seien. Eine Schließung von Grenzen könne man sich aus wirtschaftlichen Gründen nicht leisten, deswegen müsse man weiter impfen. Auch in der Slowakei werde mit dritten Dosen gerechnet, bestätigte Heger.

Hinsichtlich der Lage in Afghanistan und einer diesbezüglichen Migrationsbewegung waren sich Kurz, Babis und Heger einig, dass das Jahr 2015, in dem Europa mit einer starken Migration konfrontiert war, sich nicht wiederholen dürfe. In der Frage des Schutzes der europäischen Außengrenzen „ziehen wir an einem Strang“, sagte Kurz. „Österreich setzt auf Hilfe vor Ort und unterstützt die Nachbarländer (Afghanistans, Anm.) mit 18. Mio. Euro Soforthilfe“, so Kurz.