Aufregung über Vergabe von Casinolizenzen in Ungarn

Die Konzession für fünf der erfolgreichsten ungarischen Casinos sind von der rechtsnationalen Regierung für 35 Jahre vergeben worden, berichteten Medien gestern.

Diese Aktion sei „im Geheimen“ erfolgt, wobei „Busenfreunde“ von Regierungschef Viktor Orban bedient worden seien, schrieb das Onlineportal Nyugatifeny.hu. Mittels einer Gesetzesänderung habe die Regierung sich zuvor den Weg geebnet, die Konzession ohne Ausschreibung vergeben zu können.

Für diese Vergabe habe damit bereits ein einfaches Anbotsverfahren genügt, berichtete das Onlineportal Telex.hu. Den Zuschlag erhielt die LVC Diamond GmbH, die die fünf gewinnträchtigsten Casinos, die Las-Vegas-Familie, betreibt. Dahinter stehen der Bauunternehmer Istvan Garancsi (60 Prozent), dessen Imperium vor allem von staatlichen Aufträgen und EU-Fördergeldern leben soll.

40 Prozent besitzt der Unternehmer und ehemalige Londoner Botschafter Kristof Szalay-Bobrovniczky, Ehemann von Regierungssprecherin Alexandra Szentkiralyi. Diese Casinos seien ein „großes Business“, würden jährlich einen Gewinn von zehn Milliarden Forint (28,82 Mio. Euro) abwerfen, erinnerte Telex.hu und hinterfragte: Warum die Geheimnistuerei, der Ausschluss der Öffentlichkeit, wenn hier doch ein „rechtlich sauberer Prozess erfolgt sein soll“.

Die Konzessionsvergabe löste bereits ein politisches Gewitter aus. Die Opposition spricht von „Landesverrat“ sowie „grenzenloser Unverschämtheit“ und kündigte an, im Falle ihres Sieges bei der Parlamentswahl 2022 alles wieder rückgängig zu machen.