Kontroverse um Indiens große Palmölpläne

Indien will seinen Palmölanbau vergrößern, um seine Abhängigkeit von den großen Produzenten Indonesien und Malaysia zu reduzieren. Die Regierung hat dazu laut einer Mitteilung umgerechnet knapp 1,3 Milliarden Euro bereitgestellt.

Nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF ist Indien der weltgrößte Palmölimporteur. Umweltschützer und Oppositionspolitiker warnten vor möglichen Schäden durch das Abholzen von Regenwäldern, Wasserknappheit und Auswirkungen auf das Klima.

Mit dem Geld soll die jährliche Palmölproduktion in Indien von derzeit rund 300.000 Tonnen auf 2,8 Millionen Tonnen bis 2030 vergrößert werden. Zum Vergleich: 2020 führte Indien nach Angaben des Finanzdienstleisters S&P Global 7,2 Millionen Tonnen des umstrittenen Pflanzenöls ein.

Die Anbaufläche soll nach Regierungsangaben von 370.000 auf eine Million Hektar wachsen, Bäuerinnen und Bauern sollen unterstützt werden.

Landwirtschaftsminister will keine Abholzung

Die Zeitung „The Indian Express“ berichtete unter anderem, dass die Regierung den Palmölplänen grünes Licht gab, obwohl der Indian Council of Forestry Research and Education Einwände erhoben habe. Der Chef des Zentrums für nachhaltige Landwirtschaft, GV Ramanjaneyulu, warnte davor, dass ein Ausbau der Palmölproduktion den Monsunregen und die Temperaturen beeinflussen könnte.

Landwirtschaftsminister Narendra Tomar betonte dagegen, dass es keine Waldabholzung geben werde. Indiens südlicher Nachbar Sri Lanka hat den Import und Anbau von Palmöl im Frühjahr verboten – unter anderem aus Umweltschutzgründen.