Illegale Plastikmüllexporte bei Kontrollen entdeckt

Das Umweltministerium hat bei Schwerpunktkontrollen mehrere Fälle von Umweltkriminalität durch illegale Plastikmüllexporte aus Österreich aufgedeckt.

Ein Unternehmen aus Österreich soll etwa insgesamt 950 Tonnen verunreinigte Kunststoffabfälle in die Türkei ausgeführt haben. „Rund 600 Tonnen davon sind dort verblieben, die restlichen 350 Tonnen wurden nach dem Einschreiten des Klimaschutzministeriums nach Österreich zurückverbracht“, hieß es in einer Aussendung.

Ein weiteres Unternehmen exportierte seit Jänner 2021 rund 300 Tonnen Kunststoffabfälle illegal nach Serbien. Das wurde bei einer Betriebskontrolle durch das Umweltministerium aufgedeckt. Die Exporte wurden gestoppt.

Ebenso flog bei einer Kontrolle eine Firma auf, die rund 320 Tonnen Kunststoffabfälle illegal nach Deutschland verbrachte. Aufgrund der Schwerpunktkontrollen sei allein in diesem Jahr bisher die illegale Deponierung von Hunderten Tonnen Plastikmüll verhindert worden, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) heute.

60 Prozent des Plastiks auf Deponie oder in Natur

Es wird geschätzt, dass seit Anfang der 1950er Jahre mehr als 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert wurden. Über 60 Prozent dieses Plastiks landeten entweder auf einer Mülldeponie oder in der Natur. Die weltweite Plastikflut führt auch vermehrt zu Fällen der Umweltkriminalität durch illegale Müllexporte aus Österreich.

Erst im Sommer 2020 wurde – nach einem Hinweis von Greenpeace – der illegale Export von Plastikmüll aus der Elektro- und Elektronikindustrie aufgedeckt und zur Strafverfolgung gebracht. Das Ermittlungsverfahren ist weit fortgeschritten, über eine Anklage entscheidet die Staatsanwaltschaft.