Polizei in Hongkong durchsucht Tiananmen-Museum

Einen Tag nach der Festnahme von vier Aktivisten ist Hongkongs neue Sicherheitspolizei erneut gegen das Gedenken an die brutale Niederschlagung der Proteste auf dem Tiananmen-Platz vorgegangen.

Beamte riegelten heute den Eingang zum Museum des 4. Juni ab, durchsuchten es und trugen eine Reihe von Exponaten hinaus. Das Museum beschäftigt sich mit der Niederschlagung der Proteste für mehr Demokratie am 4. Juni 1989 auf dem Pekinger Tiananmen-Platz.

Durch den Armee-Einsatz mit Panzern waren Hunderte, nach einigen Schätzungen sogar mehr als tausend Menschen getötet worden. Zu den zahlreichen Ausstellungsstücken, die die Sicherheitspolizei abtransportieren ließ, gehörte das riesige Logo des Museums, eine Papierfigur der Königin der Demokratie, Fotos von den alljährlichen Gedenkveranstaltungen mit Kerzenmahnwachen in Hongkong und mindestens 36 Schachteln mit diversen Materialien.

Tags zuvor hatte die Polizei in Hongkong vier prominente Demokratieaktivisten der Hongkonger Allianz festgenommen. Im August hatten die Behörden der Hongkonger Allianz und ihren Mitgliedern vorgeworfen, „ausländische Agenten“ zu sein. Die Polizei forderte von der Organisation detaillierte Angaben zu ihren Mitgliedern seit der Gründung 1989, ihrer Finanzierung sowie ihren Kontakten zu anderen Organisationen.