Ein Kind wird geimpft
Getty Images/Luis Alvarez
Nach Kuba

CoV-Impfung für Kinder nun in Slowakei

In Sachen CoV-Impfung für Kinder kommt Bewegung. Kuba begann am Montag mit einer flächendeckenden Impfkampagne ab zwei Jahren, Chile will künftig Kinder ab sechs impfen. In der EU ist nun die Slowakei vorgeprescht. Seit Donnerstag steht dort die Covid-19-Impfung von Biontech und Pfizer allen Schulkindern offen.

Die Regierung in Bratislava ließ das Vakzin für Fünf- bis Elfjährige zu, berichteten slowakische Medien. Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky betonte, die Impfung sei freiwillig und werde auf Wunsch der Eltern und mit Zustimmung des Kinderarztes des Kindes verabreicht. In der EU ist das Vakzin durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) allgemein erst ab zwölf Jahren zugelassen.

Kinder erhalten ein Drittel der üblichen Dosis des Pfizer-Impfstoffs mit dem Namen Comirnaty, und Kinderärzte werden die Dosis verabreichen. Der Gesundheitsminister sagte, dass die Entscheidung, Kinder unter zwölf Jahren zu impfen, auf den Forderungen von Experten, Kinderärzten und anderen Ärzten beruht, die Kinder behandeln. Der Impfstoff wird von Experten im Land bei bestimmten Diagnosen von Kindern empfohlen. Dazu zählen chronische Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, immunbedingte Erkrankungen und onkologische Erkrankungen.

Österreich: Noch nicht zugelassen

„Impfstoffe für Kinder unter zwölf Jahren sind derzeit seitens der europäischen Behörden noch nicht zugelassen“, hieß es zu der Entscheidung im Nachbarland auf APA-Anfrage im Gesundheitsministerium in Wien. Das „Nationale Impfgremium beobachtet die Lage ganz genau. Sobald es eine entsprechende Entscheidungsgrundlage gibt, wird auch eine Empfehlung ausgesprochen werden“, so das Büro von Ressortchef Wolfgang Mückstein (Grüne) zur Situation hierzulande. Die entscheidende Zulassungsstudie von Pfizer und Biontech zum Einsatz ihres Covid-19-Impfstoffs bei Kindern unter zwölf Jahren ist noch nicht abgeschlossen.

Chile beginnt Impfung ab sechs Jahren

Das Institut für öffentliche Gesundheit in Chile hat eine Notfallzulassung für den chinesischen Impfstoff von Sinovac erteilt

Chile beginnt Impfung ab sechs Jahren

In Chile sollen künftig Kinder ab sechs Jahren gegen das Coronavirus geimpft werden. Am Montag laufe die Impfkampagne für Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren an, sagte Gesundheitsminister Enrique Paris am Mittwoch bei einem Besuch in der Stadt Arica im Norden des Landes. Die Kinder sollen mit dem Impfstoff CoronaVac des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac geimpft werden.

Anfang der Woche hatte das Institut für öffentliche Gesundheit dem Vakzin eine Notfallzulassung für Kinder ab sechs Jahren erteilt. Chile gehört zu den Ländern mit dem höchsten Anteil Geimpfter an der Bevölkerung. Über 86 Prozent der Chilenen sind bereits vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Bei der Impfkampagne in Chile kam vor allem CoronaVac zum Einsatz.

Kuba: Erstes Land mit Impfung für Kleinkinder

Kuba hatte Anfang der Woche als erstes Land der Welt mit der Coronavirus-Impfung für Kleinkinder begonnen. Am Montag begannen die Behörden in der Provinz Cienfuegos mit den Impfungen für die Altersgruppe der Zwei- bis Elfjährigen. Die Kinder erhalten die in Kuba entwickelten Impfstoffe Abdala und Soberana, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) allerdings nicht anerkannt werden. Seit Freitag werden Kinder ab zwölf Jahren geimpft.

Wegen der CoV-Pandemie waren Kubas Schulen seit März 2020 die meiste Zeit geschlossen. Am Montag begann nun das neue Schuljahr – am TV-Apparat, weil nur wenige Haushalte in dem kommunistisch regierten Karibik-Staat einen Internetanschluss haben. Die Behörden planen, die Schulen ab Oktober schrittweise wieder zu öffnen, wenn bis dahin alle für eine CoV-Impfung infrage kommenden Kinder und Jugendlichen die Impfung erhalten haben.

In vielen weiteren Ländern der Welt werden Kinder ab zwölf Jahren mittlerweile ebenfalls geimpft, in einigen werden auch Versuche mit jüngeren Kindern durchgeführt. China, die Vereinigten Arabischen Emirate und Venezuela haben angekündigt, dass sie jüngere Kinder bald regulär impfen lassen wollen – Kuba ist allerdings das erste Land mit einer flächendeckenden Impfkampagne für Kleinkinder.