WHO: 25 Prozent weniger Impfstoff für Afrika

Afrika wird bis Ende des Jahres 25 Prozent weniger Coronavirus-Impfstoffdosen erhalten als geplant. Das sagte die Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Matshidiso Moeti, heute während eines Pressebriefings.

Die internationale Hilfsinitiative Covax habe ihre prognostizierten Lieferzahlen für 2021 um ein Viertel nach unten korrigieren müssen, sagte Moeti.

Grund dafür seien unter anderem die Einführung von Auffrischungsimpfungen und das Horten von Impfstoffdosen in einigen Ländern sowie die Priorisierung bilateraler Abkommen vor internationaler Solidarität, so die Regionaldirektorin.

USA warfen 15 Mio. Dosen weg

Zudem sei es höchst bedauerlich, dass in den USA seit März 15 Millionen abgelaufene Dosen der Vakzine weggeworfen worden seien, sagte Moeti. Mit diesen Dosen hätten beispielsweise alle Menschen über 18 Jahren in Liberia, Mauretanien und Gambia geimpft werden können.

Reichere Länder „sollten bedenken, dass weltweit hohe Impfraten einschließlich in Afrika auch weniger Varianten für den Rest der Welt bedeuten“, sagte Moeti.

In Afrika sind bisher nur etwa drei Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Insgesamt wurden auf dem Kontinent laut der panafrikanischen Gesundheitsorganisation Africa CDC fast achte Millionen Infektionen dokumentiert, von denen mehr als 200.000 tödlich verliefen.