Lehrlinge: Weniger Bewerber, Gesamtzahl stabil

Zu Beginn eines neuen Lehrjahrs rührt die Wirtschaftskammer (WKO) die Werbetrommel für die Lehre. Viele Betriebe würden gerne mehr ausbilden, klagten aber über einen Mangel an Bewerberinnen und Bewerbern, hieß es heute bei einer Pressekonferenz der WKO in Wien. So stünden den aktuell 13.846 offen gemeldeten Lehrstellen nur 10.107 Lehrstellensuchende gegenüber, mit einem West-Ost-Gefälle. Dabei seien die meisten Lehrlinge laut einer Umfrage sehr zufrieden.

Acht von zehn Lehrlingen seien zufrieden mit ihrer Lehrstelle, geht aus einer Market-Umfrage im August unter 500 Lehrlingen hervor, nur vier Prozent seien gar nicht zufrieden, sagte die stellvertretende WKO-Generalsekretärin Mariana Kühnel.

WKO-Studie zeigt Lehlingsmanel auf

Insgesamt gibt es derzeit mehr als 13.800 offene Lehrstellen, vor allem im Tourismus und in der Gastronomie wird händeringend nach Lehrlingen gesucht.

Wohl CoV-bedingt gebe es um 50 Prozent weniger Bewerberinnen und Bewerber für Lehrstellen, sagte Kühnel. Auf die Gesamtzahl der Lehrlinge wirkt sich das aber bisher nicht aus: Per Ende August gab es insgesamt 91.830 Lehrlinge in den heimischen Ausbildungsbetrieben, ein Minus von nur 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, aber sogar geringfügig mehr als im August 2019, also vor der Krise.

Damals gab es in Österreich 91.717 Lehrlinge. Bei den Lehranfängerinnen und -anfängern beträgt das Minus gegenüber August 2020 nur 0,7 Prozent, das sind um 1.244 weniger. Im Verlauf der letzten Jahre geht die Lehrlingszahl in Österreich allerdings zurück – wegen der Bevölkerungsentwicklung, denn die Zahl der jungen Leute nehme ab, erklärte WKO-Vizegeneralsekretärin Kühnel. Der Abwärtstrend sei aber gestoppt worden, nun hoffe sie auf einen Zuwachs.