Kofferband am Flughafen Wien
APA/Roland Schlager
Einreise

Schärfere Regeln für Westbalkan und USA

Das Gesundheitsministerium verschärft die Einreiseregeln für mehrere Staaten. Wie aus einer am Freitagabend im Bundesgesetzblatt veröffentlichten Novelle zur Einreiseverordnung hervorgeht, verschwinden mehrere Länder aus der Liste der Staaten mit geringem epidemiologischen Risiko. Darunter befinden sich auch Westbalkan-Staaten sowie die USA.

Konkret fallen neben den Vereinigten Staaten, Serbien, Nordmazedonien, Montenegro, dem Kosovo und Albanien auch Armenien, Aserbaidschan, Brunei, Israel, Japan und Thailand aus der Liste der Staaten mit niedrigem Infektionsgeschehen. Aus diesen konnten Getestete, Geimpfte und Genesene bisher quarantänefrei einreisen. Bei einer Einreise ohne „3-G-Nachweis“ musste binnen 24 Stunden ein Test nachgeliefert werden.

In Zukunft müssen die Einreisenden aus diesen Staaten geimpft sein oder eine zehntägige Quarantäne antreten. Die Quarantäne kann ab dem fünften Tag nach der Einreise mit einem neuerlichen negativen Testergebnis beendet werden. Ausgenommen sind Pendlerverkehr, Studienreisen und familiäre Zwecke, auch begleitete Minderjährige sind ausgenommen.

Veränderung auch bei Virusvariantenstaaten

Das Gesundheitsministerium legt die Einreiseregeln in drei Kategorien fest: Staaten mit geringem epidemiologischen Risiko, Virusvariantenstaaten und alle anderen. Welche Regeln für welchen Staaten gelten, wird über die Anlagen zur Einreiseverordnung geregelt. Anlage 1 sind die „sicheren“ Staaten, Anlage 2 die Virusvariantenstaaten. Alle Staaten, die nicht in diesen beiden Anlagen stehen, werden als sonstige Staaten zusammengefasst.

Nun gibt es mit der Novelle auch bei den Virusvariantenstaaten Veränderungen. So werden Uruguay, Eswatini, Lesotho, Malawi, Mosambik, Namibia und Simbabwe von der roten Liste gestrichen, Uruguay landete sogar auf der Liste der sicheren Staaten. Neu sind hingegen Costa Rica und Surinam, nach wie vor angeführt wird Brasilien. Für diese Länder gelten strenge Einreisebeschränkungen und eine verpflichtende Quarantäne.

Für alle Reisenden relevant: Die Gültigkeitsdauer der Impfung wird verlängert. Wie aus dem Text hervorgeht, werden künftig auch zwölf Monate zurückliegende Zweitimpfungen bei Einreisen anerkannt. Bisher hatte die Coronavirus-Impfung im „Grünen Pass“ ein „Ablaufdatum“ von neun Monaten.

Weniger Neuinfektionen mit Reisebezug

Unterdessen gibt es mit Ferienende mittlerweile wieder weniger Coronvirus-Neuinfektionen, die mit Reisen in Verbindung stehen. Laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat sich die Zahl der reiseassoziierten Fälle zwischen dem 30. August und dem 5. September im Vergleich zur Vorwoche fast halbiert, nämlich von 31 auf 15,7 Prozent. Von 46,9 auf 56,7 Prozent gestiegen sind hingegen die Neuinfektionen in den Haushalten.

Menschen am Flughafen Wien
APA/Roland Schlager
Im Sommer gab es mit den Reisebewegungen auch zahlreiche Neuinfektionen

2.688 der insgesamt 11.348 Fälle sind dem Haushalt zuzuordnen. 13,7 Prozent sind auf Ansteckungen beim Sport zurückzuführen. Der Handel ist laut aktuellen Zahlen der AGES für lediglich 0,4 Prozent der Fälle verantwortlich. Mit 3,1 Prozent ähnlich niedrig ist die Rate der Ansteckungen im Bereich Hotel und Gastronomie. Kunst und Kultur sind sogar für 0,0 Prozent der Fälle verantwortlich.

Österreichweit lag der Anteil der geklärten Infektionsquellen mit 68,1 Prozent wie in den fünf Wochen zuvor wieder bei über zwei Dritteln. Der Anteil an asymptomatischen Verläufen stieg von 27,4 Prozent auf diese Woche 28,8 Prozent. Insgesamt wurden 5.983 Cluster-Fälle gezählt.