USA setzen wegen Masern Flüge mit Afghanen aus

Die US-Regierung hat Evakuierungsflüge mit afghanischen Schutzbedürftigen in die USA wegen mehrerer Masernfälle vorerst gestoppt. Unter in den USA gelandeten Afghanen habe es „vier Fälle von Masern“ gegeben, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jennifer Psaki, gestern. Die betroffenen Personen seien in Quarantäne. Die Gesundheitsbehörde CDC habe aber empfohlen, die Flüge vorerst auszusetzen.

Die USA nutzen unter anderem die US-Luftwaffenbasis Ramstein in Rheinland-Pfalz als eines von mehreren Drehkreuzen für ihre Evakuierungsmission aus Afghanistan. Von dort aus wird die Weiterreise der zahlreichen Menschen organisiert, die die US-Armee nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban ausgeflogen hat.

Psaki machte keine weiteren Angaben dazu, wie lange der vorläufige Stopp andauern werde. Eine Impfung gegen Masern sei Voraussetzung für die Einreise von Afghanen und Afghaninnen in die USA, so Psaki weiter. Man schaue nun, ob man auch an den Stützpunkten außerhalb der USA, an denen die Menschen untergebracht seien, Impfungen verabreichen könne.

Evakuierungsflug aus Kabul

Zuletzt hatten in Kabul zwei zivile Evakuierungsflüge mit Ausländern und Afghanen an Bord das Land in Richtung Katar verlassen. Unter den Passagieren des zweiten Fluges seien 49 französische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger und ihre Angehörigen, erklärte das französische Außenministerium. Beobachtern zufolge könnte damit auch die Wiederaufnahme des zivilen Flugverkehrs auf dem Kabuler Flughafen kurz bevorstehen.

Am Vortag war der erste Evakuierungsflug nach dem Abzug der US-Truppen Ende August mit mehr als 100 Menschen an Bord in Kabul gestartet. Nach der Machtübernahme der Taliban hatten die USA und ihre Verbündeten nach NATO-Angaben mehr als 120.000 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen.