Virologin von Laer für bundesweite Antikörperstudie

Die Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer plädiert in einem Interview mit der „Tiroler Tageszeitung“ (Sonntag-Ausgabe) für eine bundesweite Antikörperstudie. 5.000 Menschen an repräsentativen Orten zu testen würde ausreichen, so die Virologin.

Dazu brauchte es vorher die Zustimmung der Ethikkommission und einen Auftrag des Bundes. Ferner zeigte sich von Laer überzeugt, dass der aussagekräftige Antikörperwert auch Einzug in den „Grünen Pass“ finden wird – „bei Genesenen, weil hier der Antikörperwert viel mehr aussagt“.

„Studien dazu sind derzeit am Laufen, und man wird wie zum Beispiel bei Hepatitis B einen klaren Grenzwert festlegen können, ab dem man als geschützt gilt“, sagte sie. In bisherigen Studien konnte festgestellt werden, „dass ab dem von der Weltgesundheitsorganisation WHO standardisierten Antikörperwert von 100 BAU/ml (Binding Antibody Units) zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Schutz gegeben ist“.

Genesene immunologisch besser geschützt

Der Schutz der Genesenen sei gleichzusetzen mit dem Schutz der Geimpften, der Immunschutz bei Genesenen hingegen sogar noch stabiler. Bei Genesenen könne man nach 18 Monaten noch Antikörper nachweisen, nach der Pfizer-Impfung sinke der Titerwert um rund sechs Prozent pro Monat.

Die Virologin erneuerte auch ihre Aufforderung an die Bürgerinnen und Bürger, sich impfen zu lassen: „Wenn sich jetzt noch 15 bis 20 Prozent in Österreich impfen lassen, können wir wie in Dänemark die Pandemie als beendet erklären“, betonte von Laer. Dann könne die Pandemie „in zwei, drei Monaten vorbei sein“.