9.000 aus Afghanistan Evakuierte weiter in Ramstein

Die Evakuierungsflüge mit afghanischen Schutzbedürftigen vom deutschen US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein sind auch am Wochenende ausgesetzt geblieben. Heute hielten sich mehr als 9.000 Afghanen auf dem weltweit größten US-Luftwaffenstützpunkt außerhalb Amerikas auf, wie eine Sprecherin der Air Base der dpa mitteilte.

Grund für den Stopp der Evakuierungsflüge von der Drehscheibe Ramstein nach Amerika waren vier Fälle von Masern unter in den USA gelandeten Afghaninnen und Afghanen. Auf der Air Base selbst seien bislang keine Masern festgestellt worden, erklärte die Sprecherin. Am Wochenende seien auch keine weiteren Menschen aus Afghanistan in Ramstein gelandet.

Nach Angaben der Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, waren die an Masern Erkrankten in Quarantäne gekommen. Die Gesundheitsbehörde CDC habe empfohlen, die Flüge vorerst auszusetzen. Ramstein ist eines der Drehkreuze für die Weiterreise vieler Menschen aus Afghanistan, die die US-Armee nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban in ihrer Heimat ausgeflogen hat.

Laut Psaki ist eine Impfung gegen Masern Voraussetzung für die Einreise von Afghanen in die USA. Man schaue, ob auch an den Stützpunkten außerhalb der USA geimpft werden könnte. Auch sie konnte vorerst noch nicht sagen, wann für afghanische Flüchtlinge wieder die Weiterreise von Ramstein in die USA möglich sein wird. Die Gespräche hierzu liefen noch. Eigentlich sei mit Deutschland vereinbart, dass Schutzbedürftige aus Afghanistan höchstens zehn Tage auf der Air Base verbringen sollten.