Nordkorea testete offenbar Langstreckenrakete erfolgreich

Die selbst erklärte Atommacht Nordkorea hat laut südkoreanischen Angaben am Wochenende erfolgreich neue Marschflugkörper mit großer Reichweite getestet. Das teilte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die nordkoreanische Agentur KCNA mit.

Laut KCNA flogen die Raketen rund zwei Stunden und sechs Minuten lang auf einer ovalen Flugbahn über dem Festland und den Gewässern in Nordkorea und trafen Ziele in 1.500 Kilometer Entfernung.

Sanktionen wegen Atomwaffenprogramms

UNO-Resolutionen verbieten Nordkorea den Test von ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch atomare Sprengköpfe tragen können. Tests von Marschflugkörpern unterliegen dagegen nicht den Sanktionen gegen das Land. Anders als ballistische Raketen verfügen Marschflugkörper (Cruise-Missile) über einen permanenten eigenen Antrieb. Wegen seines Atomwaffenprogramms ist das Land internationalen Sanktionen unterworfen.

Menschen schauen auf einen Bildschirm mit Nachrichten
AP/Lee Jin-Man

KCNA berichtete laut Yonhap weiter, die Entwicklung des Langstrecken-Marschflugkörpers, einer strategischen Waffe von großer Bedeutung, sei in den letzten Jahren vorangetrieben worden. Detaillierte Tests von Raketenteilen, eine Vielzahl von Triebwerkstests auf dem Boden, Kontroll- und Lenkungstests seien erfolgreich durchgeführt worden.

In der Nacht auf Donnerstag hatte Nordkorea zum dritten Mal innerhalb eines Jahres eine nächtliche Militärparade abgehalten. Anlass der Truppenschau im Zentrum der Hauptstadt Pjöngjang war der 73. Jahrestag der Staatsgründung.

Verhandlungen gescheitert

Die Verhandlungen über das nordkoreanische Atomprogramm kommen seit dem gescheiterten Gipfeltreffen von Machthaber Kim Jong Un mit dem früheren US-Präsidenten Donald Trump im Februar 2019 in Vietnam nicht mehr voran. Bei einem Parteikongress Anfang dieses Jahres hatte Kim angekündigt, sein Land werde die nukleare Abschreckung mit neuen Waffen einschließlich neuer Interkontinentalraketen stärken.