Afghanistan: Wien ersucht Bund um Aufnahme Schutzbedürftiger

Wien fordert die Bundesregierung zur Aufnahme von verfolgten Menschen aus Afghanistan auf. Ein entsprechender Resolutionsantrag wurde heute in einer Sondersitzung des Landtags – die an sich dem Thema Bildung gewidmet war – verabschiedet.

Dem von den Regierungsfraktionen SPÖ und NEOS eingebrachten Begehr stimmten auch die Grünen zu. FPÖ und ÖVP lehnten den Antrag ab.

Schutz für „besonders vulnerable Gruppen“

Konkret wird der Bund unter anderem dazu aufgefordert, sich an internationalen Programmen zu beteiligen bzw. europäische Programme mitzugestalten, um vom Taliban-Regime verfolgten Personen, die zu „besonders vulnerablen Gruppen gehören und besonderer Verfolgung ausgesetzt sind“, in sicheres Ausland und auch nach Österreich bzw. Wien zu bringen.

Verwiesen wurde in dem Antrag auf Menschenrechtsverletzungen sowie auf die zum Teil prekäre Versorgungslage. Bestimmte Personengruppen würden internationalen Schutz außerhalb des Landes benötigen.

Das Ziel sei, etwa Frauen in Führungspositionen, Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten, Journalisten, Angehörige von Minderheiten und Personen, denen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung Gefahr drohe, eine Zuflucht zu ermöglichen.

„Es ist beschämend für die Verantwortlichen der Republik Österreich, über Abschiebung in Kriegsgebiete zu sprechen, anstatt Schutzsuchenden, die von den Taliban explizit verfolgt werden, zu schützen“, heißt es im Antrag.