Balzan-Preisträger 2021 stehen fest

Die Internationale Balzan-Stiftung hat ihre Forschungspreise für herausragende Wissenschaftler in verschiedenen Disziplinen vergeben. In der Kategorie „Holocaust- und Genozidforschung“ wird heuer der französisch-israelische Historiker Saul Friedländer ausgezeichnet. Das Preiskomitee würdigte seinen „einzigartigen Einfluss auf die Entwicklung der Shoah-Studien“.

Der Amerikaner Jeffrey Gordon erhält den mit umgerechnet jeweils 750.000 Schweizer Franken (690.989,50 Euro) dotierten Preis für seine „Begründung der Forschungsrichtung ‚Mikrobiom‘ beim Menschen und das grundlegend neue Verständnis seiner Rolle für Gesundheit und Krankheit und auch für unseren Ernährungsstatus“.

Die italienisch-amerikanische Physikerin Alessandra Buonanno und der französische Physiker Thibault Damour sind die Preisträger in der Kategorie „Gravitation: Physikalische und astrophysikalische Aspekte“. Sie werden für ihre führende Rolle bei der Vorhersage der Signale von Gravitationswellen geehrt, die erzeugt werden, wenn sich kompakte Objekte wie Neutronensterne und Schwarze Löcher gemeinsam in einer Spirale bewegen und verschmelzen.

1957 in Lugano gegründete Stiftung

Die 1957 gegründete Internationale Balzan-Stiftung verkündete die Preisträger gestern in Mailand an Forscher aus drei Disziplinen. Der Preis in der Kategorie „Vorderasiatische Kunst und Archäologie“ wurde nicht vergeben, wie es in einer Mitteilung der Stiftung hieß. Der Preis wird traditionell für vier Themen verliehen, die jedes Jahr wechseln. 2022 wird der Preis für Arbeiten in den Bereichen Moralphilosophie, Ethnomusikologie, Biomaterialien für die Nanomedizin und die Gewebetechnik sowie Vereisung und Dynamik der Eisschicht.

Die Internationale Balzan-Stiftung hat ihre Sitze in Mailand und Zürich. Benannt ist sie nach dem italienischen Journalisten Eugenio Balzan. Seine Tochter gründete sie im Jahr 1957 in Lugano aus dem Erbe des Vaters.