Arbeitslosigkeit sinkt, ist aber noch über Vorkrisenniveau

Auch diese Woche ist die Arbeitslosigkeit wieder zurückgegangen. Laut ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher sind derzeit 272.578 Personen in Österreich beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos gemeldet. Die Zahl der Jobsuchenden sank um 5.264.

Doch sind derzeit immer noch mehr Menschen arbeitslos als vor der Coronavirus-Krise. „Wir haben auf dem Arbeitsmarkt mittlerweile beinahe das Vorkrisenniveau erreicht mit nur mehr 2.500 Arbeitslosen mehr als 2019“, sagte Kocher heute. Daher sei es auch wichtig, „den schrittweisen Übergang zur Normalität durch unsere arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zu begleiten“.

Im Vergleich zum ersten Krisenjahr 2020 sind laut Kocher um 82.700 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Heute sind 63.576 Menschen in Schulung, das sind 2.646 mehr als in der Vorwoche. Das sei ein typischer Effekt im September, in dem die Ausbildungssaison beginnt, so Kocher.

Die Anmeldungen zur Kurzarbeit sind auf derzeit 58.812 wieder leicht nach oben gegangen. Die Kurzarbeit konzentriere sich v. a. auf Branchen, die durch die Coronavirus-Krise und Lieferengpässe eingeschränkt sind.

Kocher betont Verbindlichkeit

Es sei wichtig, „den schrittweisen Übergang zur Normalität durch unsere arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zu begleiten“, sagte Kocher. Aufgrund der Erholung des Arbeitsmarkts verfolge das AMS seit Sommer die Zielvorgabe, wieder stärker auf Vermittlungen und deren Verbindlichkeit zu achten. Das Ausmaß der Sanktionen bewege sich mittlerweile wieder auf ähnlichem Niveau wie im Vorkrisenjahr 2019.

Angesichts steigender Infektionszahlen sei man auf den Herbst gut vorbereitet, so Kocher. Eine wichtige Maßnahme sei der Anspruch auf Sonderbetreuungszeit bis zu drei Wochen mit Entgeltfortzahlung unabhängig von der bisherigen Inanspruchnahme ab 1. Oktober.

Blümel: Wirtschaft über Vorkrisenniveau

Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) betonte bei der gemeinsamen Pressekonferenz die positive Entwicklung der wirtschaftlichen Situation. Man liege mit 1,1 Prozent über Vorkrisenniveau. Relevant sei die Prognose der Wirtschaftsforscher für das nächste Jahr zur Budgeterstellung. Die wirtschaftliche Erholung führt laut Blümel zu einem koninuierlichen Rückgang der Inanspruchnahme der Covid-19-Hilfen.

Der Finanzminister wies auf die Amnestieregelung hin, die es Unternehmen seit 1. August ermöglicht, Korrekturen und Rückzahlungen falsch gestellter Anträge vorzunehmen. „Guter Wille besteht auf beiden Seiten“, so Blümel. Zahlen könne er noch keine nenne, er gehe aber nicht von einer hohen Missbrauchsrate aus.