Mit bunten Kleidern gegen das Taliban-Regime

Afghanische Frauen haben eine Kampagne in sozialen Netzwerken gestartet, um gegen die strenge neue Kleiderordnung der Taliban für Studentinnen zu protestieren. Unter Hashtags wie „#DoNotTouchMyClothes“ und „#AfghanistanCulture“ zeigen sie Bilder ihrer farbenfrohen traditionellen Kleider.

Jedes ist einzigartig, mit handgefertigten Stickereien, aufwendigen Mustern und kleinen Spiegeln. Die langen Röcke eignen sich speziell für das Tanzen des traditionellen afghanischen Atan.

Einige Frauen tragen bestickte Hüte, andere schwere Kopfbedeckungen, je nachdem, aus welcher Region Afghanistans sie stammen.

Jede Region Afghanistans hat ihre eigene traditionelle Kleidung, aber trotz der Vielfalt haben sie alle ein gemeinsames Thema: viel Farbe, viele Spiegel und Stickereien. Und die Frauen sind sich einig, dass ihre Kleidung ihre Identität darstellt.

„Das ist unsere authentische afghanische Kleidung. Afghanische Frauen tragen so farbenfrohe und bescheidene Kleidung. Die schwarze Burka war nie Teil der afghanischen Kultur“, twitterte Spozhmay Maseed, eine in Virginia lebende Menschenrechtsaktivistin.

Die Bewegung ist auch als Reaktion auf eine von den neuen Machthabern eskortierte Pro-Taliban-Demonstration am Samstag zu verstehen. Dutzende Frauen zogen dabei über das Gelände einer Universität und versammelten sich dann in einem Hörsaal, wie in Videos zu sehen ist. Auf Bannern, die sie mit sich trugen, stand: „Wir sind mit der islamischen Einstellung und dem Verhalten der Mudschaheddin zufrieden.“

Frauen demonstrieren in Kabul verhüllt und mit Taliban-Flaggen
APA/AFP/Aamir Qureshi

Die Frauen trugen bodenlange schwarze Gewänder und auch schwarze, kapuzenähnliche Kopfbedeckungen. Auch ihre Gesichter waren komplett schwarz verhüllt.