Bürgerrechtlerin Ida Nudel in Israel gestorben

Die frühere jüdische Bürgerrechtlerin Ida Nudel ist tot. Die aus der Sowjetunion eingewanderte 90-Jährige starb heute in Israel, wie Staatspräsident Izchak Herzog auf Twitter mitteilte.

Herzog würdigte die „Gefangene Zions“ als „Symbol für das Heldentum Israels“. Nudel war in der Sowjetunion eine Galionsfigur des Kampfes für die Rechte der Juden und insbesondere ihr Recht auf Ausreise. Sie hatte nach mehrjähriger Haft in sowjetischen Arbeitslagern mit Hilfe internationaler Bemühungen 1987 nach Israel auswandern können.

Die Wirtschaftswissenschaftlerin hatte zuvor jahrelang versucht, die Sowjetunion zu verlassen und zu ihrer in Israel lebenden Schwester Elena Friedman zu ziehen. Sie wurde 1978 weltweit bekannt, als sie auf dem Balkon ihrer Wohnung in Moskau ein Transparent mit der Aufschrift befestigte: „KGB, gib mir ein Visum für Israel“. Sie kam danach wegen „antisowjetischen Verhaltens“ in ein Gefangenenlager.

Im Oktober 1987 wurde sie auf dem internationalen Flughafen bei Tel Aviv von mehreren tausend Israelis jubelnd in Empfang genommen. Der damalige Staatspräsident Chaim Herzog – Vater des heutigen Präsidenten – bezeichnete Nudel als „Symbol in der Geschichte Israels“.

Der damalige Ministerpräsident Izchak Schamir nannte die Ausreise der Dissidentin einen „Sieg der menschlichen Willenskraft über die Grausamkeit der großen Supermacht“. Nach ihrer Einwanderung setzte sich Nudel für die Betreuung von Immigrantenkindern in Schulhorten ein.