Seilbahnunglück: Großvater des Buben unter Hausarrest

Die Ermittlungen zu dem nach Israel entführten Buben, der das Seilbahnunglück am Lago Maggiore in Italien überlebt hat, ziehen immer weitere Kreise.

Die israelische Polizei habe den Großvater des sechsjährigen Kindes israelischer Abstammung befragt und unter Hausarrest gestellt, berichteten italienische Medien. Der Verdacht lautet auf Kindesentführung. Der Bub befindet sich in der Wohnung des Großvaters in Petach Tikva unweit von Tel Aviv.

Die Justiz hatte zuvor auch Untersuchungen gegen die Großmutter des Sechsjährigen aufgenommen, der von der Familie mütterlicherseits von Italien nach Israel gebracht worden war. Der Vorwurf lautet auf Kindesentführung.

Diesbezügliche Ermittlungen laufen in Italien bereits gegen den Großvater. Der Bub hatte als Einziger das Seilbahnunglück im Mai überlebt und war danach von seiner Tante väterlicherseits in Italien betreut worden.

Tante in Italien als Vormund bestimmt

Das Kind wird derzeit laut den Angehörigen in einem Krankenhaus in Tel Aviv behandelt. Der Bub soll von den israelischen Verwandten der in Italien lebenden Tante entzogen worden sein, die von den Behörden das Fürsorgerecht erhalten hatte.

Der Bub hatte beim Absturz einer Seilbahngondel am 23. Mai seine Eltern und seinen Bruder verloren. Insgesamt kamen bei dem Unfall im Piemont 14 Menschen ums Leben. Ein Gericht ernannte daraufhin die in Pavia in der Region Lombardei lebende Schwester des Vaters zum Vormund.