Weiter Kritik an Kontrollen der Maskenpflicht im Handel

Dass die Handelsangestellten künftig stichprobenartig kontrollieren sollen, welche Kunden und Kundinnen ungeimpft sind und deshalb eine FFP2-Maske tragen müssen, erbost die Handelsunternehmen und die Gewerkschaft gleichermaßen.

„Sind nicht die Hilfssheriffs“

„Wie sollen sich die Beschäftigten auskennen?“, kritisierte GPA-Gewerkschafterin Anita Palkovich heute gegenüber Ö1. „Sie sind nicht die Hilfssheriffs“, die gegenüber den CoV-Maßnahmen kritische Menschen kontrollieren sollen. „Das ist nicht ihr Job“, sagte Palkovich.

„Der Arbeitsdruck ist enorm hoch, der Handel sucht überall Personal, das heißt, die aktuelle Mannschaft muss das Programm stemmen.“ Insgesamt seien die Regeln „kaum noch durchschaubar“, kritisierte die für den Handel zuständige Wirtschaftsbereichssekretärin der Gewerkschaft GPA.

Shoppingcenter-Betreiber: Nie zu Gesprächen eingeladen

Kritik kommt auch von den heimischen Shoppingcenter-Betreibern (ACSP, Austrian Council of Shopping Places). Diese erklärten heute „mit Nachdruck“, dass sie sich außerstande sehen, die neue Regelung „in großer Zahl“ zu kontrollieren. „In Österreichs 254 Shopping-Centern verkehren im Durchschnitt etwa 2,3 Millionen Menschen pro Tag“, rechnen sie vor.

Diese Einkaufszentren würden oftmals von sehr kleinen Belegschaften geleitet, die teilweise nicht einmal täglich an Ort und Stelle seien. „Die Shoppingcenter-Managements haben, wie die Handelsangestellten auch, zum einen mehr als genug andere Aufgaben und sind zum anderen für derartige Kontrollen nicht ausgebildet“, so der ACSP in einer Aussendung. Des Weiteren kritisieren die Betreiber, dass sie noch nie zu Gesprächen über eine praxistaugliche Umsetzung der Maßnahmen eingeladen wurden.

Auch die Arbeitgeber im Handel murren. Die Angestellten könnten nicht zusätzlich zu ihrer eigentlichen Tätigkeit auch noch Gesundheitsdaten abfragen, kritisierte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. „Das ist einfach weltfremd.“

WKO: „Schutzmaßnahmen machbar“

Keine Kritik kam hingegen von der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer (WKO). Die neuen ´Schutzmaßnahmen „im Handel sind für die österreichischen Händler machbar. Denn durch die unterschiedlichen Optionen können die Vorgaben je nach Möglichkeit in den Geschäften unterschiedlich umgesetzt werden. Eine Anwendung mit Augenmaß ist sichergestellt“, so Obmann Rainer Trefelik.