Russland weist Vorwurf zu Militärpräsenz in Mali zurück

Russland hat den Vorwurf von Verhandlungen über eine militärische Präsenz in Mali zurückgewiesen. „Es gibt dort keinen Vertreter der russischen Armee (…), und es gibt keine offiziellen Verhandlungen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow heute in Moskau.

Frankreich und Deutschland alarmiert

Frankreich hatte zuvor die malische Militärjunta vor einem Vertragsabschluss mit der russischen Söldnergruppe Wagner gewarnt und mit einem Abzug der französischen Soldaten aus dem westafrikanischen Krisenstaat gedroht.

Auch Deutschland äußerte sich besorgt: „Sollte sich die Zusammenarbeit von Mali mit russischen Söldnergruppen bestätigen, stellt das die Grundlagen des Mandats der Bundeswehr (…) in Frage und gemeinsam mit dem Bundestag müssten wir Konsequenzen ziehen“, warnte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer heute.

„Absolut unvereinbar mit unserer Präsenz“

Eine Zusammenarbeit der regierenden Militärs in Bamako mit privaten Söldnern des russischen Wagner-Unternehmens sei „absolut unvereinbar mit unserer Präsenz“, sagte der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian. Aus französischen Kreisen hieß es, die Junta prüfe die Möglichkeit eines Vertrags mit Wagner über die Entsendung von tausend russischen Paramilitärs, um die malischen Streitkräfte auszubilden.

Die malischen Behörden räumten ein, dass Gespräche mit der russischen Gruppe geführt würden, dass aber „noch nichts unterschrieben ist“.

Die russische Söldnergruppe Wagner ist berüchtigt für ihre Einsätze, unter anderem in Syrien und in der Zentralafrikanischen Republik. Moskau bestreitet regelmäßig jegliche offizielle Verbindung zu den Einheiten.

Deren Mitglieder hätten sich durch Ausschreitungen, Raubüberfälle und Verstöße aller Art hervorgetan, sagte Le Drian vor dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten der Nationalversammlung. „In der Zentralafrikanischen Republik hat dies zu einer Verschlechterung der Sicherheitslage geführt.“

„Äußerst besorgniserregend“

Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly nannte die Möglichkeit eines solchen Abkommens „äußerst besorgniserregend“. Es stünde im Widerspruch zu Frankreichs militärischem Engagement in der Sahelzone in den vergangenen acht Jahren. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich ist in Mali mit besonders vielen Soldaten präsent und setzt sich für eine Stabilisierung der Sahelregion ein.

Auch Bundesheer im Einsatz

In Mali gibt es neben der französischen Militärpräsenz auch zwei internationale Einsätze, an denen jeweils auch das Bundesheer beteiligt ist. Zehn österreichische Soldaten beteiligen sich an der EU-Ausbildungsmission EUTM, drei sind Teil der UNO-Mission MINUSMA, die als gefährlichster Blauhelmeinsatz der Welt gilt.

Im Juni waren zwölf deutsche Armeeangehörige und drei weitere UNO-Soldaten bei einem Selbstmordanschlag verletzt worden.