Bataclan-Prozess: Hauptangeklagter äußerte sich zu Tat

In dem Prozess um die verheerende Anschlagserie in Paris mit 130 Toten vor fast sechs Jahren hat sich der Hauptangeklagte zu der Tat bekannt. „Wir haben Frankreich angegriffen, wir haben die Bevölkerung anvisiert, aber es war nichts Persönliches“, sagte Salah Abdeslam heute dem Gericht laut dem Sender BFM.

Der Gerichtsprozess hatte vergangene Woche begonnen. Abdeslam hatte sich zum Auftakt zur Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) bekannt. Der 31-jährige Frankomarokkaner ist aller Wahrscheinlichkeit nach der einzige überlebende Attentäter.

Neben ihm sind 19 Helfer angeklagt, denen Vorbereitungen der Angriffe mit Waffen und Bomben auf sechs Restaurants und Bars, ein Fußballstadion und die Konzerthalle Bataclan vorgeworfen werden. In der Nacht vom 13. auf den 14. November 2015 hatten Extremisten 130 Menschen getötet und Hunderte verletzt.

1.800 Kläger

Der Prozess ist auf neun Monate angesetzt. Rund 1.800 Kläger nehmen teil, dazu 330 Anwälte. In den ersten Wochen sollen Fachleute und die Polizei den Verlauf der Anschläge schildern. Ende September werden die Opfer gehört. Ab Anfang November sind die Vernehmungen der Angeklagten geplant.

Im Mai 2022 sind die Plädoyers der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung vorgesehen. Die Urteile werden Ende Mai erwartet. Den meisten Angeklagten droht lebenslange Haft. Seinerzeit hatte der IS die Anschläge für sich reklamiert als Vergeltung für Frankreichs Beteiligung am Kampf gegen die radikalislamische Gruppe in Syrien und im Irak.