US-Anwalt gab Schüsse auf sich selbst in Auftrag

Ein aufsehenerregender Kriminalfall im US-Bundesstaat South Carolina hat eine weitere bizarre Wendung genommen: Ein prominenter Anwalt, dessen Frau und Sohn vor drei Monaten ermordet worden waren, räumte ein, einen angeblich gegen ihn gerichteten Mordanschlag selbst in Auftrag gegeben zu haben.

Alex Murdaugh wollte durch seinen Tod erreichen, dass sein anderer Sohn eine Lebensversicherung im Wert von rund zehn Millionen Dollar ausgezahlt bekommt, wie die Polizei mitteilte. Mit der Tat habe er einen früheren Mandanten beauftragt, der ihn auch mit Opiaten versorgt hatte. Dieser wurde unter anderem wegen Tötung auf Verlangen und Versicherungsbetrug festgenommen.

Der Fall Murdaugh beschäftigt South Carolina schon seit Monaten. Am 7. Juni waren die 52-jährige Ehefrau und der 22-jährige Sohn des Anwalts, der einer bekannten Juristenfamilie angehört, erschossen auf einem Grundstück der Familie in der Ortschaft Islandton gefunden worden. Die Hintergründe der Tat sind bis heute unklar.

Mordauftrag überlebt

Am 4. September wurde dann Murdaugh selbst am Rand einer Landstraße niedergeschossen, als er angeblich gerade einen Autoreifen wechseln wollte. Der 53-Jährige wurde am Kopf verletzt, überlebte aber und wurde in ein Krankenhaus geflogen. Am Tag zuvor war Murdaugh von seiner Kanzlei entlassen worden, weil er Gelder von Kunden veruntreut haben soll.

Nun räumte er ein, den angeblichen Mordanschlag selbst inszeniert zu haben. Laut einem Polizeidokument gab er seinem früheren Mandanten Curtis Smith eine Schusswaffe und forderte ihn auf, ihm in den Kopf zu schießen. Smith ist den Angaben zufolge geständig.

Keine neuen Erkenntnisse gibt es derweil bei den Ermittlungen zur Ermordung von Murdaughs Ehefrau Maggie und seinem Sohn Paul. 2019 war Paul in einen Bootsunfall verwickelt, bei dem eine 19-Jährige ums Leben gekommen war. Ihm wurde zur Last gelegt, das Boot in betrunkenem Zustand gesteuert zu haben.