SpaceX: Erste rein zivile Besatzung ins All gestartet

Die ersten Weltraumtouristen sind an Bord einer SpaceX-Rakete des von Elon Musk geführten Raumfahrtunternehmens auf dem Weg ins Weltall. Die Mission „Inspiration 4“ hob an einer Trägerrakete des Typs Falcon mit dem milliardenschweren Gründer und Geschäftsführer des Finanzdienstleisters Shift4 Payments, Jared Isaacman, sowie drei Begleiter gestern um 20.03 Uhr (Ortszeit) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab, wie der SpaceX-Webcast zeigte.

Crew der SpaceX
APA/AFP/Spacex

Der Flug ist die erste bemannte Mission in die Erdumlaufbahn ohne professionelle Astronautinnen oder Astronauten, der weit über die Grenze zum Weltraum hinaus in den Orbit führt. Die Crew-Dragon-Kapsel fliegt per Autopilot und kann im Notfall von der Erde aus ferngesteuert werden.

„Time Magazine“: 200 Mio. Dollar für vier Flugtickets

Der E-Commerce Milliardär Isaacman hat eine bisher ungenannte Summe an Tesla-Gründer Musk gezahlt, um sich und seine drei Mitstreiter für drei Tage in die Erdumlaufbahn zu schicken. Das „Time Magazine“ beziffert den Ticketpreis für alle vier Plätze auf 200 Mio. Dollar. Das Raumschiff wurde mit einer speziellen Beobachtungskuppel anstelle der üblichen Andock-Luke ausgestattet, damit die vier Laien-Astronauten die Aussicht ins All in einer Höhe von rund 575 Kilometern genießen können.

Die Umlaufbahn ist damit höher als die der Internationale Raumstation oder des Hubble-Weltraumteleskops und laut SpaceX der am weitesten von der Erde entfernte Flug eines Menschen seit dem Ende des Apollo-Mondprogramms der NASA im Jahr 1972. In dieser Höhe soll die Crew die Erde alle 90 Minuten einmal umrunden, und zwar mit einer Geschwindigkeit von etwa 27.360 Kilometern pro Stunde, also etwa dem 22-fachen der Schallgeschwindigkeit.

Die konkurrierenden Unternehmen Virgin Galactic von Richard Branson und Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos boten wohlhabenden Weltraumtouristen bisher nur ein kurzes Eintauchen in die Schwerelosigkeit: Ihre jeweiligen Jungfernflüge mit Branson und Bezos an Bord erreichten die Grenze zwischen Luft- und Raumfahrt, die Karman-Linie bei rund 100 Kilometern Höhe.