Ex-Haus von „El Chapo“ in Mexiko verlost

Mexikos Staatslotterie hat ein früheres Haus des Ex-Drogenbosses Joaquin „El Chapo“ Guzman verlost. Bei einer Sonderziehung, wenige Stunden vor den Feierlichkeiten zu Mexikos Unabhängigkeitstag, gewann das Los mit der Nummer 1.438.619 das Haus in der westlichen Stadt Culiacan. Es ist unklar, ob dieses Los gekauft worden war.

Mit anderen Häusern per Tunnel verbunden

Bei dem 261 Quadratmeter großen Haus in Culiacan, der Wiege des Sinaloa-Drogenkartells, handelte es sich um eines von sieben, die dort durch ein Tunnelsystem miteinander verbunden waren. In einem von ihnen entkam Guzman durch eine Luke unter der Badewanne in die Kanalisation, als ihn Soldaten am 17. Februar 2014 festnehmen wollten. Es war eine von mehreren aufsehenerregenden Fluchten des damaligen Kartellchefs, der unter anderem aus zwei Hochsicherheitsgefängnissen entkommen war. Seit zwei Jahren verbüßt der heute 64-Jährige in den USA eine lebenslängliche Haftstrafe.

Die mexikanische Regierung hatte mehrmals versucht, das Haus zu versteigern, aber keinen Käufer bzw. keine Käuferin gefunden. Der Erlös der Sonderverlosung der Nationallotterie sollte den mexikanischen Athletinnen und Athleten zugutekommen, die in diesem Jahr an den Olympischen und Paralympischen Spielen in Tokio teilgenommen hatten.

Hauptpreis war Loge in Aztekenstadion

Es gab insgesamt 22 Sachpreise zu gewinnen – darunter viele Immobilien von kriminellen Gruppen, die beschlagnahmt worden waren. Als Hauptpreis galt allerdings eine Loge im Aztekenstadion mit Nutzungsrecht bis 2065. Wie in Mexiko üblich, zogen uniformierte Kinder in der Hauptstadt Kugeln aus goldfarbenen Trommeln und riefen die darauf stehenden Nummern aus, wie live im Internet zu sehen war.