Ministerpräsidentenwahl in Sachsen-Anhalt: Haseloff gescheitert

Im deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt hat der bisherige Amtsinhaber Reiner Haseloff (CDU) bei der Wahl zum Ministerpräsidenten im Landtag die nötige Stimmenmehrheit im ersten Wahlgang verfehlt. Nur 48 der 97 Abgeordneten stimmten mit Ja. Für eine Wahl benötigt Haseloff mindestens 49 Ja-Stimmen. Er muss sich nun einem zweiten Wahlgang stellen.

Verfehlt er auch im zweiten Wahlgang die absolute Mehrheit, würde im dritten Wahlgang die Mehrheit der abgegebenen Stimmen für die Wahl zum Regierungschef genügen. Die Sitzung wurde zunächst für eine Stunde unterbrochen.

Wäre nach überraschend klarem Sieg dritte Amtszeit

Die Koalition aus CDU, SPD und FDP verfügt im Magdeburger Landtag über 56 Stimmen. Die CDU hatte die Landtagswahl am 6. Juni mit 37,1 Prozent unerwartet klar gewonnen und stellt 40 Abgeordnete. Haseloff strebt als erster Regierungschef in Sachsen-Anhalt eine dritte Amtszeit an.

Schon bei seinen beiden vorherigen Wahlen hatte der heute 67-Jährige einen Dämpfer erhalten: 2011 stimmten mehrere Abgeordnete aus der Koalition aus CDU und SPD gegen Haseloff – wegen der damals großen Mehrheit reichte es für ihn dennoch im ersten Wahlgang. Zu Beginn der schwarz-rot-grünen Koalition 2016 wurde Haseloff hingegen erst im zweiten Wahlgang gewählt.