In der Europäischen Union sowie Norwegen und der Schweiz sind im Juli rund 45.000 Asylanträge gestellt worden und damit so viele wie noch nie seit dem Ausbruch der Pandemie. Diese vorläufigen Daten teilte die EU-Asylagentur EASO heute mit. Im Juni hatten noch rund 40.600 Menschen Schutzstatus beantragt.
Anträge aus Afghanistan nahmen zu
Die in Malta ansässige Behörde rechnete vor, dass vor allem Anträge aus Afghanistan zunahmen. In dem Monat schon vor dem Fall des Landes an die radikalislamischen Taliban und den dramatischen Wochen mit den Evakuierungen waren es rund 7.300; im Juni hatten noch 6.000 Afghanistan in der EU, Norwegen und der Schweiz Anträge auf Asyl gestellt.
Die meisten Anträge kommen weiterhin aus Syrien (rund 8.500), wie die EASO mitteilte. Seit Dezember 2020 wird in dieser Statistik die Lücke zwischen Syrien und Afghanistan auf Platz zwei aber kleiner.
Von den rund 45.000 Asylwerbern waren laut der Analyse 2.200 unbegleitete Minderjährige – allein 1.200 kamen aus Afghanistan. So viele Anträge von unbegleiteten Minderjährigen wurden seit November 2016 nicht mehr registriert. Während die Antragszahlen vieler Länder stiegen, wurden aus einigen nord- und westafrikanischen Staaten weniger Anträge gemeldet. Einen großen Rückgang verzeichnete Mali mit nur noch 570 Anträgen im Vergleich zu rund 1.000 im Juni.