Grenzanlagen Tadschikistans sollen ausgebaut werden

Nach der Machtübernahme durch die Taliban in Afghanistan wollen mehrere frühere Sowjetstaaten die Grenzen stärken. Der Ausbau der Grenzanlagen im Süden Tadschikistans solle beschleunigt werden, sagte Stanislaw Sas, Generalsekretär der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit, heute in Duschanbe.

Die Mitglieder des Militärbündnisses trafen sich im zentralasiatischen Tadschikistan, das an Afghanistan angrenzt.

Sie hätten die Bereitschaft bekundet, wenn notwendig „wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der südlichen Grenzen (…) zu gewährleisten“. Das geht ohne nähere Details aus dem Abschlussdokument hervor.

Darin wird die Lage in Afghanistan als alarmierend bezeichnet. Russland kündigte der Agentur Interfax zufolge an, seine Militärbasis in Tadschikistan mit modernen Panzern zu verstärken.

Putin: „Risiken für Sicherheit unserer Länder“

Der russische Präsident Wladimir Putin, der wegen eines CoV-Falls in seiner Umgebung online zugeschaltet war, sprach von „akuten Herausforderungen und Risiken für die Sicherheit unserer Länder“.

Die Mitglieder seien jederzeit bereit, das „verteidigungspolitische und politische Potenzial“ des Militärbündnisses zur Geltung zu bringen. Tadschikistan ist ehemalige Sowjetrepublik und seit 1991 unabhängig.

Russland und mehrere zentralasiatische Länder befürchten, dass Kämpfer der militant-islamistischen Taliban in ehemals sowjetisches Gebiet eindringen könnten. Zudem warnen sie vor einem Erstarken der Terrormiliz Islamischer Staat und vor zunehmendem Drogenschmuggel.

Das Militärbündnis rief zudem alle Konfliktparteien in Afghanistan zu Verhandlungen auf. Substanzielle Gespräche könnten zu einer friedlichen Lösung beitragen, heißt es in der Erklärung.

„Wir stehen (…) für ein friedliches und unabhängiges Afghanistan, das frei von Terrorismus und Drogen ist“, erklärten die Staats- und Regierungschefs. Sie schlugen Verhandlungen der Konfliktparteien unter Vermittlung Chinas, Pakistans, Russlands und der USA vor. Es gebe keine Alternative zur Diplomatie, hieß es. Moskau hat bereits Treffen organisiert, an denen auch die Taliban teilgenommen hatten.