UNO-Sondergesandte traf Taliban-Innenminister Haqqani

Die UNO-Sonderbeauftragte für Afghanistan, Deborah Lyons, hat sich mit dem neuen Innenminister Sirajuddin Haqqani getroffen und über die humanitäre Krise in dem nun von den Taliban beherrschten Land gesprochen.

Ein Taliban-Sprecher teilte heute auf Twitter mit, Hauptthema sei die Frage der humanitären Hilfe gewesen. Haqqani habe zugesichert, dass die Arbeit des UNO-Personals in Afghanistan nicht behindert werde. Lyons sagte nach UNO-Angaben, jede Bedrohung oder Beeinträchtigung der Hilfsarbeiter müsse unbedingt unterbunden werden.

Taliban-Kämpfer hatten in den vergangenen Jahren vor ihrer Machtübernahme mehrfach die Vereinten Nationen (UNO) ins Visier genommen. So wurden 2009 in der Hauptstadt Kabul fünf UNO-Mitarbeiter bei einem Angriff auf ein Gästehaus getötet.

Haqqani wird von der US-Bundespolizei FBI indes als eine der weltweit meistgesuchten Personen der USA geführt. Er leitet das von seinem Vater gegründete gleichnamige Netzwerk, das eine Untergruppe der Taliban bildet und US-Regierungskreisen zufolge Verbindungen zu al-Kaida unterhält.

Taliban dementieren internen Machtkampf

Unter der Taliban-Führungsriege ist Berichten zufolge ein offener Streit zwischen dem moderateren politischen Flügel und den militärischen Hardlinern ausgebrochen bei denen das Haqqani-Netzwerk eine zentrale Rolle spielen soll: Vizeregierungschef Abdul Ghani Baradar, eigentlich die Nummer zwei der Taliban, war mehrere Tage von der Bildfläche verschwunden.

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