22-Jährige auf Paar-Roadtrip durch USA verschwunden

In den USA suchen die Behörden landesweit nach der 22-jährigen Gabby Petito aus Florida. Die junge Frau ist auf einem Roadtrip mit ihrem Freund verschwunden. Petitos 23 Jahre alter Partner, der allein von der Reise zurückkehrte, schweigt.

Ihr Freund sei bisher nicht bereit, sich von Ermittlern befragen zu lassen, und habe keinerlei hilfreiche Details geliefert, teilte die Polizei auf Twitter mit. „Zwei Personen sind auf eine Reise gegangen, eine Person ist zurückgekommen“, sagte Todd Garrison, Polizeichef von North Port in Florida, heute (Ortszeit). Die Bundespolizei FBI unterstützt die Ermittlungen. Um Hinweise aus der Bevölkerung wird gebeten.

Reise online dokumentiert

Das Paar brach US-Medienberichten zufolge im Juli zu seiner Reise quer durch die USA auf. Mit einem ausgebauten weißen Ford Transit wollte es von der Ostküste der USA bis an die Westküste fahren und dort die berühmten Nationalparks besuchen.

In sozialen Netzwerken dokumentierten die beiden die Reise. Petito sei in regelmäßigem Kontakt mit ihrer Familie gestanden, heißt es. Doch Ende August sei dieser abrupt abgebrochen.

Mitte August, rund zwei Wochen vor ihrem Verschwinden, wurde den Berichten zufolge die Polizei im US-Bundesstaat Utah wegen eines möglichen Falles von häuslicher Gewalt zu dem Paar und seinem Wagen gerufen. US-Medien veröffentlichten Aufnahmen einer Körperkamera der Polizei, auf denen die 22-Jährige weinend in dem weißen Lieferwagen zu sehen ist.

Das Paar berichtet in dem über eine Stunde langen Video unter anderem von Streitigkeiten. Anzeige sei nicht erstattet worden.

Lieferwagen beschlagnahmt

Am 1. September kehrte der Freund laut Polizei zurück nach Hause, zehn Tage später meldeten Petitos Eltern ihre Tochter als vermisst. Die Ermittler haben den Lieferwagen mittlerweile beschlagnahmt. Sowohl die Familie der Vermissten als auch die Polizei appellieren an Petitos Freund – der in einigen Berichten auch als ihr Verlobter bezeichnet wird –, sich zu äußern.

Ein Anwalt des Freundes erklärte in US-Medien jedoch, er habe seinem Mandanten zum Schweigen geraten, da sich die Polizei bei Ermittlungen zunächst häufig auf die Partner konzentriere. Der 23-Jährige gilt polizeilich als „Person von Interesse“.